Regionalwahlen am Sonntag: Fünf Bewerber um das höchste Amt in Moskau

An diesem Sonntag, dem 9. September, stehen in 22 verschiedenen Regionen Russlands, darunter auch Moskau, Bürgermeister und lokale Abgeordnete zur Wahl. In sieben Regionen werden außerdem Sitze in der Staatsduma vergeben. In Moskau steht der amtierende Bürgermeister Sergei Sobjanin vier Herausforderern gegenüber.

Der amtierende Bürgermeister von Moskau von der regierenden Partei Einiges Russland ist seit 2010 im Amt, als ihn der Stadtrat nach der Entlassung seines Vorgängers Juri Luschkow zum Nachfolger ernannte. Bei den Wahlen im Jahr 2013 gelang Sobjanin mit 51 Prozent der Stimmen die Wiederwahl und entging so knapp einer Stichwahl gegen den Oppositionspolitiker Alexei Nawalny, der 27 Prozent der Stimmen erhielt.

In diesem Jahr setzt Sobjanin in seiner Wahlkampagne auf die konfliktfreie Umsetzung seiner riesigen Bauprojekte in den letzten Jahren. Mit Slogans wie „Moskau ist noch sicherer“ und „Moskau ist noch schöner“ nutzt sein Team den Schub von der WM-2018, die Moskau zur Partymetropole verwandelte. Kaum einer zweifelt, dass der 60-Jährige bei der Wahl am Sonntag siegen wird.

Hier seine Herausforderer:

Ilja Swiridow (37) ist Mitglied der Partei Gerechtes Russland. Er ist Rechtsanwalt und leitet derzeit den Moskauer Stadtteil Tagansky. Im Wahlkampf versprach er, die Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel um 50 Prozent zu senken und ein Referendum über die umstrittene Rentenreform zu unterstützen.

Mikhail Degtjarow (35) geht für die Liberaldemokratische Partei ins Rennen. Er kandidierte bereits 2013 für das Amt des Moskauer Bürgermeisters und erhielt 2,86 Prozent der Stimmen. Viele sehen ihn als potentiellen Nachfolger des LDPR-Gründers Wladimir Schirinowski.

Mikhail Balakin (57) von der Bürgerunion gilt als Kandidat der Freunde des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters Luschkow. In den sozialen Medien ist er mit einem Kanal bei Telegram vertreten, der sich ‚Luschkows Kandidat‘ nennt. Ein Sprecher des Ex-Bürgermeisters bestreitet jedoch jegliche Beziehung zu dem Geschäftsmann mit einem geschätztem Vermögen von 1,7 Milliarden Dollar

Vladimir Kumin (45) wurde von Kommunistischen Partei nominiert, obwohl er bei den parteiinternen Vorwahlen nur Dritter wurde. Der ehemalige Banker und Geschäftsmann gilt als relativ unbekannt. Nach eigenen Angaben liegt sein Bekanntheitsgrad in Moskau bei „etwa ein bis zwei Prozent“.

Drei Oppositionellen wurde die Teilnahme an den Wahlen verwehrt, weil sie den so genannten „Kommunalfilter“ nicht passieren konnten. Ein Gesetz, das die Kandidaten dazu verpflichtet, Unterschriften von 110 parteigebundenen Stadtratsmitgliedern zu sammeln.

[hub/russland.NEWS]

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