Wissenschaftler warnen: Russlands Bevölkerung wird in 25 Jahren um 10 Millionen Menschen schrumpfen© russland.news

Wissenschaftler warnen: Russlands Bevölkerung wird in 25 Jahren um 10 Millionen Menschen schrumpfen

Das Thema Demografie ist eines der wichtigsten, das Putin vor den Präsidentschaftswahlen angesprochen hat. Immer wieder appellieren er und seine Minister an die Russen, mehr Kinder zu bekommen. Doch diese Aufrufe nützen nichts. Selbst wenn die Russen ihnen folgen, könnte das den natürlichen Bevölkerungsrückgang nicht aufhalten; nur die Migration kann helfen. Zu diesem Schluss kamen Experten des Instituts für Wirtschaftsprognosen der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS). In ihrem Bericht „Russland 2035 – auf dem Weg zu einer neuen Qualität der Wirtschaft“ schreiben sie, dass selbst bei einer positiven Entwicklung von Geburten und Sterbefällen in den kommenden Jahren ein natürlicher Bevölkerungsrückgang unvermeidlich sei.

Die Bevölkerungszahl eines Landes hängt nicht nur von Geburten, Sterbefällen und Migration ab, sondern auch von der bestehenden Altersstruktur der Bevölkerung, erklären die Wissenschaftler. Und diesen Faktor könne man nicht beeinflussen.

Nach den Berechnungen der RAS wird die Einwohnerzahl Russlands von derzeit 146,2 Millionen (Anfang 2024) bis 2035 auf 142 Millionen und bis 2050 auf 136 Millionen sinken. Die Autoren der Prognose bezeichnen dieses Szenario als „relativ optimistisch“. Der Bevölkerungsrückgang sei unausweichlich. 136 Millionen Einwohner Russlands wären das Minimum seit den 1970er Jahren.

Die Experten gehen davon aus, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bis 2050 auf 77 Jahre für Männer und 83 Jahre für Frauen steigen wird. Im Jahr 2022 lagen diese Werte bei 67,6 bzw. 77,8 Jahren.

Neben dem Bevölkerungsrückgang steht Russland vor einem weiteren langfristigen demografischen Problem: der Überalterung Alterung der Bevölkerung. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahrzehnten noch verstärken, warnen die Experten. So lag Anfang 2023 der Anteil der 60-Jährigen und Älteren bei 23,5 Prozent und der über 65-Jährigen. Bis 2050, so die Basisprognose der Wissenschaftler, wird dieser Anteil auf 34 Prozent beziehungsweise 25 Prozent steigen: Der Anteil älterer Menschen wird steigen, wenn alle realistischen demografischen Szenarien eintreten, warnen die Wissenschaftler.

 Eine der Folgen dieser Trends ist der unvermeidliche Rückgang des Anteils der arbeitsfähigen Bevölkerung. Nach Ansicht der Wissenschaftler der RAS kann die Bevölkerungspolitik nur teilweise auf diese Herausforderung reagieren. Im Jahr 2023 betrug die Anzahl der arbeitsfähigen Bevölkerung 83,4 Millionen Menschen. Nach der Basisprognose des Instituts für Wirtschaftsprognosen der RAS wird sie bis 2035 aufgrund der Anhebung des Rentenalters auf 86 Millionen Menschen ansteigen, bis 2050 aber wieder auf 73 Millionen zurückgehen.

[hrsg/russland.NEWS]

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