Pressefreiheit auf Ukrainisch

Angehörige des ukrainischen nationalistischen Bataillons Asow haben versucht, das Gebäude des Ukraine-Inter-TV-Kanals zu stürmen, weil dort ein Fernsehproduzent gegen die Teilnehmer der sogenannten „Revolution der Würde“ auf dem Maidan im Februar 2014 Schimpfworte gebraucht haben soll. (Inter TV Kanal ist der ukrainische staatliche Rundfunksender seit dem Jahr 1996)

Etwa 50 Personen versuchten mit Knüppeln bewaffnet das Gebäude zu stürmen. Allerdings schien man auf eine solche Attacke vorbereitet gewesen zu sein, denn man hatte die Eingänge von innen mit Stacheldraht verbarrikadiert und verteidigte sich mit Feuerlöschern. Nach dem gescheiterten Angriff zogen die Verteidiger der „Revolution der Würde“ randalierend und anti-russische Parolen schreiend von dannen.

In letzter Zeit häufen sich Vorfälle dieser Art gegen alles, was eventuell mit Russland Verbindung haben könnte. Rechtsradikale, selbsternannte Wächter über die Ukraine ziehen mehr oder weniger unbehelligt von der Polizei „strafend“ durch Kiew.

Maria Stolyarowa, Creativ-Producer des Fernsehkanals, wurde nachdem sie besagte Schimpfworte gegen die Teilnehmer des Maidan-Putsches gebraucht hatte, umgehend gefeuert. Der ukrainische Sicherheitsdienst brachte sie außer Landes und sie erhielt ein fünfjähriges Einreiseverbot.

Der ukrainische Nationalrat für Fernsehen und Hörfunk hat außerdem unangekündigte Kontrollen angeordnet, weil der Sender russische Filme gezeigt hat, die 2014 unter Verletzung der ukrainischen Gesetzgebung gedreht wurden.

Im Januar 2015 war Inter-TV schon einmal vom Sicherheitsdienst und dem Generalstaatsanwalt verwarnt worden, weil an der Neujahrsfeier auch russische Künstler teilgenommen hatten.
(Hanns-Martin Wietek/russland.ru)

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