ein weiteres Corona-Jahr geht zu Ende. Russland hat es leider mit hunderttausenden Toten hart getroffen und auch im Bekanntenkreis mussten wir uns von liebgewordenen Menschen verabschieden.
Wir feierten in diesem Jahr unser 25-jähriges Jubiläum. Das ist ein Vierteljahrhundert, in dem wir – aus dem Homeoffice – weit über 60.000 Nachrichten, Analysen, Interviews und Kommentare geschrieben und fast 2.000 Videos produziert haben. Wir haben uns damit zum größten unabhängigen deutschsprachigen Medium entwickelt, welches aus und über Russland berichtet.
Als wir starteten, war Boris Jelzin Präsident von Russland, und das Land litt unter einer katastrophalen Wirtschaftskrise. Mit Wladimir Putin als Präsident folgte eine Konsolidierung der Wirtschaft, die 2008 während der Weltwirtschaftskrise und dem Konflikt mit Georgien ihren ersten Dämpfer bekam. 2009 entnahm die Ukraine so viel Gas aus der Transit-Pipeline, dass es zu einer Versorgungskrise in Europa hätte kommen können. Dmitri Medwedew löste Putin als Präsident ab. 2014 überschlugen sich die Ereignisse, Putin war bereits wieder Präsident, in Sotschi wurde die Winterolympiade gefeiert. Im Rahmen der Ereignisse auf dem Maidan in Kiew und dem Zusammenbruch der Regierung in der Ukraine wurde die Krim ein Teil der Russischen Föderation. Danach folgten massive Sanktionen gegen Russland, gefolgt von Gegensanktionen aus Russland.
Stets war unser Ziel, so unabhängig und objektiv wie möglich über die Geschehnisse zu berichten. Das Prinzip, eine Nachricht ist eine Nachricht und kein Kommentar, haben wir strikt einzuhalten versucht.
Wir haben kritisiert, wo es etwas zu kritisieren gibt. Wir haben klargestellt, wo etwas klarzustellen war, und wir haben gelobt, wo es Lobenswertes gab. Oft wurden wir dafür in Facebook-Kommentaren kritisiert, in denen es hieß, wir sollten die russische Regierung nicht kritisieren, denn in Deutschland wäre es ja nicht besser. Das ist aber nicht unsere Aufgabe. Wir informieren nicht über Deutschland oder die USA, wir berichten über Russland und kritisieren dort, wo wir es für richtig halten. So werden wir Sie auch weiterhin mit Unterstützung qualifizierter Kenner der russischen Politik auf dem Laufenden halten.
Das Jahr 2022 wird nicht einfacher werden. Corona wird uns begleiten. Die Spannungen zwischen dem sogenannten Westen und Russland nehmen mehr und mehr zu. Auf beiden Seiten der ukrainisch-russischen Grenze stehen sich Truppen gegenüber. China wird ein immer stärkerer und selbstbewussterer Player im globalen Spiel und es ist unklar, wohin sich die EU entwickelt.
Wie wird sich Russland im Machtspiel der Staaten verhalten? Wird Putin bald einen Nachfolger aufbauen oder 2024 erneut antreten? Wir werden für Sie die Entwicklungen beobachten, darüber berichten, analysieren und kommentieren, um Sie auf dem Laufenden zu halten.
Russland begibt sich bis zum 9. Januar 2022 in den Feiertagsmodus. Wie jedes Jahr werden wir diese Zeit nutzen, um uns neu zu sortieren. Bei aktuellen Entwicklungen berichten wir selbstverständlich auch während der Feiertage.
Wir, also die ganze Redaktion vom Herausgeber bis zum Buchhalter, wünschen Ihnen ein Glückliches und vor allem Gesundes Neues Jahr 2022.
Ihr
Gunnar Jütte
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