Aktueller Konflikt in Russland zwischen der Regierung und Online Casinos
Die russische Regierung hat kürzlich angekündigt, Maßnahmen zur Blockierung von Online Casinos ergreifen zu wollen. Von diesen Maßnahmen wären sowohl die jeweiligen Anbieter als auch die Casino Nutzer direkt betroffen.
In einem ersten Schritt plant die Telekommunikationsbehörde Roksomnadzor mit Sitz in Moskau mehrere VPN-Dienste zu sperren. Die Online Anbieter sollen mit diesem Schritt dazu angehalten werden, ihre Datentransfers mit dem staatlichen Informationssystem FGIS zu verbinden. FGIS koppelt alle verbotenen Websites, unter anderem von Online Casinos, in Russland.
Eingriff in die Freiheit des Internets
Online Casinos sind bereits seit 2009 in Russland verboten.
Bereits seit längerer Zeit stehen die VPN-Anbieter, die Online Casino-Dienste bereitstellen, im Visier der russischen Kommunikationsbehörde. So wurde 2016 bereits der VPN-Dienst HideMe.ru auf eine schwarze Liste gesetzt. Die Kommunikationsbehörde forderte die Betreiber auf, die Angebote zu umzustrukturieren, dass User nicht mehr auf die im FGIS registrierten Websites zugreifen können.
MideMe.ru reagierte auf diese Forderung, indem der Anbieter eine neue Domain namens HideMeName einrichtete. Zeitgleich griff der Anbieter die russische Kommunikationsbehörde medial an und kritisierte, dass derartige Forderungen nicht von einer Behörde hätten gestellt werden dürfen.
Ein Jahr später erließ Vladimir Putin ein neues Gesetz, welches zum einen die Verbreitung extremistischer Inhalte eindämmen und zum anderen die Nutzung von Virtual Private Netzworks-Diensten verbieten lassen sollte.
Wie es zu dieser Thematik um deutsche Online Casinos bestellt ist, kann im Ratgeber zu deutschen Online Casinos auf epochtimes.de nachgelesen werden.
Nicht nur VPN-Anbieter stehen in Russland im Fokus der Kommunikationsbehörden: 2018 wurde der Messengerdienst Telegram gesperrt, weil sich die Betreiber weigerten, dem russischen Geheimdienst FSB Kundendaten zur Verfügung zu stellen.
Das Vorgehen gegen russische Online Casinos seitens der russischen Behörden ist nicht neu: Bereits 2017 wurde russischen Banken untersagt, Transaktionen zwischen Casinos und Konten abzuwickeln.
Besonders Kritiker der russischen Regierung sehen die Restriktionen als Eingriff in die Freiheit des Internets und befürchten, dass die Regierung das Internet immer mehr kontrollieren und ungewünschte Inhalte „aussperren“ wird.
VPN-Diensten drohen Blockierungen
Sollte der Konflikt weiter andauern, rechnen Experten damit, dass russische Internetprovider den Zugriff auf VPN-Dienste für User langfristig blockieren. Damit dieser Fall nicht eintritt, müssten die Anbieter eine Anbindung ihrer Leistungen an das Informationssystem herstellen oder selbstständig Sperren der unerwünschten Seiten einrichten.
Aktuell droht die Kommunikationsbehörde mit einer Sperre von 30 Tagen, sollten die Anbieter nach einer ersten Aufforderung keine Kooperationsbereitschaft zeigen. Anbieter könnten in der Folge nicht mehr auf die Websites internationaler Online Casinos und Pokerseiten zugreifen. Ob dieser Schritt für Casino Kunden Auswirkungen haben könnten, ist fraglich.
Fakt ist, dass die aktuell zehn VPN-Anbieter, die von möglichen Strafen betroffen sind, nicht das gesamte Online Casino-Angebot abdecken. Casino Nutzer hätten somit noch zahlreiche weitere Alternativen, auf die weiterhin zugriffen werden kann.
Fazit
Privatleute und Unternehmen werden in Russland zunehmend von staatlicher Seite kontrolliert und eingeschränkt. Dies wird auch auf internationaler Ebene, speziell in Politik und Medien, stark kritisiert. Da die russische Regierung sehr mächtig ist und wenig Kompromissbereitschaft signalisiert, ist damit zu rechnen, dass sich diese auch bei den Restriktionen gegen VPN-Dienstleistern durchsetzen wird.
In Bezug auf die Strafen gegen VPN-Dienste bleibt abzuwarten, ob sich die Dienstleister den Forderungen der Regierung beugen werden. Wahrscheinlich werden Casino Kunden die Folgen nicht direkt zu spüren bekommen, da es zahlreiche weitere aktive Anbieter geben wird, die nicht von Sperren betroffen sein werden. Fakt ist jedoch, dass das Casino Angebot aller Voraussicht nach für russische Kunden kleiner werden wird. Dies dürfte mittel- und langfristig dazu führen, dass die Casino Angebote (beispielsweise in Bezug auf die Höhe von Boni) unattraktiver werden.
COMMENTS