Umfrage: Russlands Freunde und Feinde

Umfrage: Russlands Freunde und Feinde

Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) hält China für den wichtigsten Verbündeten Russlands, während 48 Prozent Frankreich als Hauptfeind sehen. Dies geht aus den Ergebnissen einer Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstitut WZIOM  hervor, die heute, am 19. Mai, veröffentlicht wurden. 

Der Anteil der Befragten, die davon überzeugt sind, dass Russland die „stärksten” und „freundlichsten” Beziehungen zu China unterhält, ist seit 2022 um 10 Prozen gestiegen. Belarus, das an zweiter Stelle steht, wurde dagegen deutlich seltener als wichtigster Freund genannt (41 gegenüber 49 Prozent im Jahr 2022). Den dritten Platz teilen sich Indien und Nordkorea (jeweils 26 Prozent). Die positive Bewertung Nordkoreas ist seit 2022 um 22 Prozent gestiegen; 2018 wurde dieses Land überhaupt nicht unter den Freunden Russlands genannt.  

Darüber hinaus sind die Vereinigten Staaten (7 Prozent) im Jahr 2025 in die „Top Ten der Freunde” aufgestiegen, noch vor der Türkei (6 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (5 Prozent) und Brasilien (4 Prozent), mit dem unser Land Mitglied des zwischenstaatlichen BRICS-Verbands ist. 

Der Wandel der geopolitischen Prioritäten und die Suche nach neuen Verbündeten spiegeln sich auch in der Sichtbarkeit des afrikanischen Kontinents wider: In der Freundschaftsbewertung liegt dieser deutlich vor mehreren postsowjetischen Staaten (Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan). Gleichzeitig wird die afrikanische Richtung noch immer eher verschwommen und verallgemeinert wahrgenommen, wie die häufige Bezugnahme auf den Kontinent und nicht auf einzelne Länder (zum Beispiel Simbabwe, Nigeria oder Äthiopien) zeigt.  

Trotz des Wunsches des neuen syrischen Führers, die strategischen Beziehungen zu Russland aufrechtzuerhalten, ist das Image Syriens als Freund und Verbündeter unseres Landes längst verblasst. Heute wird Syrien nur noch von wenigen als Freund und Verbündeter angesehen, während es auf dem Höhepunkt der Militäroperation in Syrien (2018) von fast jeder sechsten Person so gesehen wurde.  

Eine ähnliche Situation, jedoch in Bezug auf die Russland-Gegner, wurde in Bezug auf Georgien beobachtet. Ein Anstieg der Antipathie im Jahr 2019, ausgelöst durch gegen Russland gerichtete Proteste, wurde in den folgenden Jahren von fast vollständigem „Vergessen” abgelöst. 

Den ersten Platz unter den Ländern, zu denen Russland „gespannte” oder „feindliche” Beziehungen unterhält, nimmt Frankreich ein. Dessen negative Einstellung zu Russland hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt, nämlich um 27 Prozent. Es folgen Großbritannien (42 Prozent), Deutschland (41 Prozent) und die Ukraine (38 Prozent). Vor drei Jahren nannten 76 Prozent der Befragten die USA als Russlands Hauptfeind, jetzt sind es nur noch 27 Prozent. 

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