Ukraine plant Zentralspeicher für abgebrannten Atombrennstoff in Tschernobyl

Das Einrichten eines Zentralspeichers für abgebrannten Brennstoff von den ukrainischen Atomkraftwerken wäre im Sperrgebiet um das Atomkraftwerk Tschernobyl, das außer Betrieb gesetzt ist, am zweckmäßigsten. Das sagte der Vize-Präsident des Nationalen Atomstromerzeugers „Energoatom“ Wladimir Bronnikow am Donnerstag.

„Ein im Sperrgebiet gelegenes Gelände, das an einen Speicher für konventionelle radioaktive Abfälle angrenzt, wäre aus wirtschaftlicher Sicht und vom Standpunkt der Strahlensicherheit am geeignetsten“, sagte Bronnikow bei einem kurzen Pressegespräch.

Der Atomstromerzeuger „Energoatom“ plant, demnächst Konsultationen mit den Bewohnern der nahe des AKW Tschenobyl gelegenen Orte über das Projekt zum Bau des Speichers zu führen. Wie der Direktor des Staatlichen Ingenieurforschungszentrums für Kontroll- und Havariesysteme, Ludwig Litwinski, sagte, dürfen auch Bürger der an die Ukraine angrenzenden Staaten an den Konsultationen teilnehmen.

Litwinski merkte zugleich an, der Speicher werde laut Prognosen keinen Einfluss auf die angrenzenden Länder haben. Wie Machbarkeitsstudien zeigten, werde sein Wirkungsbereich knapp einen Kilometer betragen, so der „Energoatom“-Vertreter. In der Ukraine sind vier Atomkraftwerke – Rowno, Chemlnizk, „Juschno-Ukrainskaja“ und Saporoschje – in Betrieb. In dem Speicher, der am AKW Tschernobyl entstehen soll, sollen abgebrannte nukleare Brennelemente von den Atomenergieanlagen Rowno, Chmelnizk und „Juschno-Ukrainskaja“ gelagert werden.

Das Atomkraftwerk Tschernobyl, in dem es am 26. April 1986 zu dem bisher schwersten Reaktorunglück in der Geschichte gekommen war, wurde am 5. Dezember 2000 stillgelegt. Die ausgebrannten Brennelemente werden in hermetischen Containern gelagert. Die Jahreskapazität des Objektes soll bis zu 1000 Kassetten betragen. Die Bauleistungen übernimmt die US-Korporation Holtec International.

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