TV in Russland: Schweigen über enthauptetes Mädchen

[Von Alisa Bauchina] – Zensur wurde Silvester in Köln vermutet, in Russland fand sie wohl gerade statt.

Seit dem Ukraine-Konflikt werden Begriffe wie „Propaganda“ und „Lügenpresse“ lauter als je zuvor. Dabei bleibt das Wort „Zensur“ gelegentlich im Schatten. Wenn die verfälschte Darstellung der Ereignisse für Empörung sorgt, wäre das Verschweigen etwaiger Geschehnisse keine Faktenvertuschung, sprich eine Lüge? Vielleicht könnte es eher selektive Berichterstattung genannt werden. Doch was passiert, wenn die sogenannten „Themenvorschläge für öffentliche Sender“ von oben kommen – und was hat ein enthauptetes Mädchen in Russland damit zu tun?

Seit Montag ist die Meldung über die von ihrer Babysitterin enthauptete Nastja das meist besprochene Thema im russischen Internet. Ein grausamer Mord mitten in Moskau. Die aus Usbekistan stammende Gjultschechra Bobokulowa erstickte das vierjährige schwerbehinderte Kind und trennte ihm den Kopf vom Körper.

Bevor sie die Wohnung verließ, hatte sich die Frau vollkommen schwarz und einen Hidschab angezogen, den sie während ihres zweijährigen Aufenthaltes in Moskau nie getragen hatte. Den Kindskopf steckte die Babysitterin in eine Plastiktüte und setzte die Wohnung in Flammen. Mit der Plastiktüte fuhr Gjultschechra zur Metrostation „Oktjabrjskaja“. Als sie aus der Metro ausstieg, ging sie mit dem Kopf in der Hand durch die Straßen und schrie „Allahu Akbar“.

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