Trumps Zölle betreffen nicht Russland

Trumps Zölle betreffen nicht Russland

US-Präsident Donald Trump hat keine Zölle auf russische Waren verhängt, weil die US-Sanktionen bereits jeden „sinnvollen Handel“ mit Russland ausschließen, wie die Nachrichtenwebsite Axios die Pressesprecherin des Weißen Hauses Caroline Leavitt zitiert.

Die Publikation stellt fest, dass „die USA immer noch mehr Handel mit Russland treiben als mit Ländern wie Mauritius oder Brunei, die auf Trumps Zollliste stehen“. Russland habe einen so unbedeutenden Anteil am Außenhandel der USA hat, dass es nicht einmal annähernd zu den 25 wichtigsten Handelspartnern gehöre.

Auch Kuba, Belarus und Nordkorea sind von den neuen Zöllen nicht betroffen. Ein Beamter des Weißen Hauses, der um Anonymität bat, sagte der New York Times, dass diese Länder „bereits mit extrem hohen Zöllen belegt sind und dass unsere bereits verhängten Sanktionen jeglichen sinnvollen Handel mit diesen Ländern ausschließen“.

Im Jahr 2024 betrug der Handel zwischen Russland und den Vereinigten Staaten 3,5 Milliarden Dollar – der niedrigste Wert seit 1992, berichtet das Wirtschaftsportal The Bell. 2021, vor Russlands Invasionsversuch der Ukraine, waren es 35 Milliarden Dollar.

„Die Handelsstruktur umfasst vor allem nicht sanktionierte Waren: russische Düngemittel, Kernbrennstoffe und Platingruppenmetalle. Die amerikanischen Exporte nach Russland sind praktisch zum Erliegen gekommen im Jahr 2024 beliefen sie sich auf nur 526 Millionen Dollar“, schreibt The Bell.

Das Außenhandelsdefizit der USA hat im Jahr 2024 wird nach Schätzungen des US-Handelsministeriums 918,4 Milliarden Dollar betragen, ein Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Wert von 2023. „Der 2. April 2025 wird für immer als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem die amerikanische Industrie wiedergeboren wurde, der Tag, an dem Amerika sein Schicksal wiedererlangte, und der Tag, an dem wir begannen, Amerika wieder reich zu machen“, hofft Donald Trump.

In Europa wird Trumps Entscheidung heftig kritisiert – die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sagte, die Entscheidung des US-Präsidenten sei „ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft. Dies wird zu verstärktem Protektionismus und negativen Folgen für Millionen von Menschen führen. Wir bereiten neue Gegenmaßnahmen vor.“

Auch das chinesische Handelsministerium gab eine Erklärung ab: „China lehnt dies entschieden ab und wird Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu schützen. In Handelskriegen gibt es keine Gewinner und für den Protektionismus gibt es keinen Ausweg.“ Die neuen Zölle seien „eine typische Praxis der einseitigen Einschüchterung“. Nach Ansicht Pekings würde ein solcher Schritt den eigenen Interessen der USA schaden und die Stabilität der Produktions- und Lieferketten in der ganzen Welt gefährden.

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba sagte: „Japan ist einer der größten Investoren in den Vereinigten Staaten, und wir fragen uns, ob es sinnvoll ist, einheitliche Zölle auf alle Länder anzuwenden.“  Die neuen Einfuhrzölle durch die USA seien „äußerst bedauerlich“. Tokio ist besorgt, dass die Zölle Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder und das gesamte internationale Handelssystem haben könnten.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, die gute Beziehungen zu den Republikanern pflegt, hat versprochen, „alles Mögliche, um eine Einigung mit den USA zu erzielen, um einen Handelskrieg zu vermeiden.“

Kanada und die Schweiz bereiten Gegenmaßnahmen vor.

In Israel, wo man mit der Einführung von Zöllen gerechnet hatte, wurden die Zölle auf amerikanische Waren auf 0 Prozent gesenkt, die USA erhoben jedoch weiterhin Zölle in Höhe von 17 Prozent.

Südkorea kündigte Unterstützungsmaßnahmen für lokale Produzenten an. Die Regierung sei bereit, „sofortige Maßnahmen“ zu ergreifen, um den Markt zu stabilisieren, falls sich die finanzielle Instabilität verstärken sollte.

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