[von Peter Mühlbauer] Nachdem die Bürger 2015 einer geplanten teuren Olymbiabewerbung in einem Volksentscheid einen Riegel vorschoben (vgl. Hamburger sparen 1,2 Milliarden – oder deutlich mehr), suchten Hamburger Politiker nach einem Ersatz-Prestigeprojekt und fanden es in einem Gipfeltreffen der „G20“, der 20 größten Wirtschaftsnationen der Welt. Deshalb trafen sich gestern in der Hansestadt Spitzenvertreter dieser Länder, während Brandstifter Autos anzündeten und vermummte Verbrecher Anwohner verprügelten (vgl. Das Klirren der Dinge als Beifall).
International mit der größten Spannung erwartet wurden allerdings weder das reguläre Programm noch die Politpyromanie, sondern das erste persönliche Aufeinandertreffen des inzwischen schon nicht mehr ganz so neuen US-Präsidenten Donald Trump mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Die beiden hatten selbstbewusst einen persönlichen Termin mit ihren Außenministern und Dolmetschern angesetzt, während sich die anderen Staatsoberhäupter und Minister auf Wunsch der verwirrt wirkenden deutschen Kanzlerin hin darüber unterhielten, wie sich die Welt „dekarbonisieren“ lässt.
Vor dem Gespräch, das statt der angesetzten 30 Minuten zweieinhalb Stunden dauerte, gaben sich die beiden für ein gemeinsames Foto freundlich die Hände, schwiegen aber weitgehend über Inhalte. Die eher nichtssagenden Floskeln reichten von „hocherfreut, Trump persönlich zu treffen, [denn] Telefonate reichen nie aus“ (Putin) über „Ich freue mich auf viele positive Dinge, die für Russland und die USA passieren werden“ bis hin zu „ich glaube, es läuft sehr gut“ (Trump).
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