Tag 14 – Fahrplan läuft! (abends)

Treffe mich mit Michel in Norbertos Wohnung.

„Kommt Strogoff auch noch?“, frage ich zu Beginn.

„Glaube nicht“, meint Michel.

„Warum denn das?“

„Ich glaube, er hat gesagt, er muss erst seine Frau fragen, ob das geht“, ergänzt Norberto          kleinlaut, „nicht das heute Abend, sondern das mit Russland überhaupt.“

Uiuiui. Ich wusste sofort: Das ist so etwas wie das Todesurteil für unsere Fahrt. „Was!? Aber er war doch so guter Dinge die ganze Zeit. Mann oh Mann. Das wär‘ echt schade.“

Resignierend stoßen wir auf unseren armen Stroganoff an. Hauen dann jeder ein Guinness weg, innerhalb kürzester Zeit. Obwohl das eigentlich fast nicht geht. Sitzen bei gefühlter Halbmastbeflaggung ziemlich ratlos um den Küchentisch herum. Mit aufgestützten Ellenbogen. Kinn tief in den Handflächen eingegraben, die Finger über die geschlossenen Augen gelegt.

Und jetzt?

„Tja, dann müssen wir eben du dritt los“, fasst Norberto als erstes wieder etwas Mut.

In diesem Moment klingelt es. Keiner hat Lust, die Haustüre aufzumachen. Norberto schlurft dann trotzdem hin. Und wer steht da, schelmisch grinsend von einem Ohr zum andern? Unser Strogoff!

Wer hätte das gedacht! Er hat es tatsächlich geschafft. Ein echter Kurier des Zaren. Stolz stoßen wir sofort miteinander an.

Und das war beileibe nicht der letzte Schluck an diesem Abend.

Die Planungen laufen danach wie von selbst. Aber dazu komme ich an späterer Stelle.

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