Russlands Hauptaufgaben 2016 – von Preisen und Preisschildern

Die halbe Welt glaubt, dass die größten Probleme Russlands die eigene Wirtschaftskrise ist, das schlechte Verhältnis zur Europäischen Union und den USA, die nichtbezahlten Schulden der Ukraine, der Kampf gegen Terroristen in Syrien, die Modernisierung der rückständigen russischen Armee und die Sorge Putins, das alte Zarenreich wieder herzustellen, zumindest aber doch die Sowjetunion.

Aber dem ist nicht so. Russland hat ganz andere Probleme, wie ein zum Jahresanfang in Kraft getretenes neues Gesetz zeigt.

Es geht um Preisschilder an der Butter, der Kaffeesahne, dem Waschmittel im Supermarkt, den kleinen Tante-Emma-Läden oder Kiosken.

Tja, nun werden Sie sich als Bewohner des westlichen Teiles Europas mal wieder an den Kopf fassen und irgendetwas „Bestimmtes“ über die Russen denken, vielleicht sogar über uns „Ossi-Ossis“ lachen. Aber das tun Sie, weil Ihnen die Errungenschaften der westlichen Zivilisation, der Konsumgesellschaft schon lange zur Gewohnheit geworden sind. Sie gehen in den Supermarkt, machen ihre schnöden, oftmals emotionslosen Einkäufe und haben keinen Blick für das Preisschild an sich – als kommerzielles Kunstwerk, als graphisch und künstlerisch gestaltetes Informationsmedium…

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