Russisches Passagierflugzeug auf Londoner Flughafen durchsucht

Britische Behörden haben auf dem Londoner Flughafen Heathrow eine Passagiermaschine der russischen Airline Aeroflot durchsucht. Angeblich sei nach „verbotenen Gegenständen“ gesucht worden. Russland ist empört und spricht von einer Provokation.

„Nach der Ankunft in London Heathrow erschien nach dem Aussteigen der Passagiere eine Gruppe von fünf oder sechs Personen mit einem Hund und forderten die Besatzung auf, das Flugzeug zu verlassen“, berichtete Witali Mitrofanow, der Kapitän der Linienmaschine, nach dem Vorfall.

Anschließend hätten sie das Flugzeug durchsucht. Laut dem Kapitän dauerte die Inspektion „etwa fünf bis sieben Minuten“. Mitrofanow habe an der Tür gestanden und hätte nicht sehen können, was im Inneren geschehen sei.

Erst nach Verhandlungen mit der sofort informierten russischen Botschaft sei dem Flugkapitän gestattet worden, der Durchsuchung beizuwohnen. „Die Briten versuchten das Flugzeug ohne die Anwesenheit der Besatzung zu inspizieren, was nach den Regeln strengstens verboten ist“, hieß es aus der russischen Botschaft.

Sie beharrt darauf, das was in Heathrow passiert ist, stehe mit der Feindseligkeiten der britischen Regierung gegenüber Russland in Verbindung. Wie die Londoner Behörden zunächst mitteilten, stehe die Durchsuchung nicht mit dem Fall des Ex-Spions Skripal in direktem Zusammenhang, vielmehr handelte es sich um eine „Routineangelegenheit“.

Näheres wurde bisher nicht bekannt. Allerdings bestreitet der Metropolitan Police Service MPS, besser bekannt unter der Bezeichnung Scottland Yard, jedwede Beteiligung an der Durchsuchungsaktion. Die Kontrolle sei eine Angelegenheit der Flughafenbehörden, heißt es.

Mittlerweile forderte Russland Großbritannien auf, sich zu der Aktion zu äußern. Der Vorfall sei außergewöhnlich, erklärte die russische Botschaft in London, die britischen Behörden hätten es abgelehnt, einen Grund dafür zu nennen. „Die Botschaft hat eine diplomatische Note gesandt, in der die britische Seite aufgefordert wird, den Vorfall zu erklären“, heißt es in der Stellungnahme der russischen Botschaft.

Die Aeroflot-Maschine befand sich auf einem ganz normalen Linienflug vom Moskauer Flughafen Scheremetjewo nach London Heathrow. Die Fluggesellschaft bedient diese Strecke mehrmals die Woche.

[mb/russland.NEWS]

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