Der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko erklärte, dass es in Russland zu Verzögerungen bei der Lieferung ausländischer Arzneimittel kommt.
Der Minister hat die Regionen angewiesen, „einen ausreichenden Vorrat an Medikamenten zu haben“, um die Behandlungsprozesse zu gewährleisten. Er betonte jedoch, dass es keine Lieferverweigerungen oder ernsthafte Bedrohungen für den russischen Pharmamarkt gebe: „Bei ausländischen Produkten kommt es in den Logistikketten manchmal zu Verzögerungen, aber heute sehen wir keine Ausfälle und keine großen Bedrohungen, sondern Schwierigkeiten bei der Liefergeschwindigkeit, die durchaus von Bedeutung sind“.
Der Minister versicherte, dass die Versorgung mit einheimischen Arzneimitteln und die Steigerung der Produktion planmäßig verlaufen und die Medikamente „schnell auf den Markt kommen“.
Das russische Gesundheitsministerium hat schon oft versichert, dass es in Russland keinen Mangel an Arzneimitteln gibt und dass ausländische Produkte erfolgreich durch russische ersetzt werden. Andererseits wurde berichtet, dass es in den Apotheken einen Mangel an bestimmten Arzneimitteln gibt.
Die Sanktionen gegen Russland betreffen im Prinzip die Arzneimittel nicht. Allerdings haben einige ausländische Pharmaunternehmen ihre Tätigkeit im Lande teilweise eingestellt. So haben zum Beispiel Bayer, Pfizer und MSD und Novartis ihre Investitionen ausgesetzt. Das amerikanische Unternehmen Eli Lilly hat beschlossen, die Lieferung von nicht lebensnotwendigen Medikamenten in das Land zu stoppen.
Nach offiziellen Angaben von Anfang August lag der Anteil ausländischer Arzneimittelhersteller auf dem russischen Markt bei 55 Prozent. Das Gesundheitsministerium hat ein Konzept vorgelegt, mit dem Russland die Souveränität auf dem Arzneimarkt erreichen kann. Das bedeutet, dass bis 2030 85 Prozent der Arzneimittel im Land hergestellten werden.
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