Russische Generalstaatsanwaltschaft erklärt WWF für unerwünscht

Russische Generalstaatsanwaltschaft erklärt WWF für unerwünscht

Die Aktivitäten des WWF (World Wide Fund for Nature) sind in Russland für unerwünscht erklärt worden. Diese Entscheidung wurde von der russischen Generalstaatsanwaltschaft getroffen und die den Fonds betreffenden Unterlagen an das Justizministerium weitergeleitet.

Nach Ansicht der Behörde verbergen sich hinter den sogenannten Naturschutz- und Umweltbildungsaktivitäten des WWF Maßnahmen zur Verhinderung der industriellen Entwicklung Russlands in der Arktis sowie zur Entwicklung und Legitimierung von Restriktionen, die als Rechtfertigung für die Verlegung des Nördlichen Seeweges in die Ausschließliche Wirtschaftszone der USA dienen könnten.

„In der Tat werden die so genannten Umweltschutz- und Umwelterziehungsaktivitäten vom WWF als Deckmantel für die Durchführung von Projekten benutzt, die eine Bedrohung für die Sicherheit im wirtschaftlichen Bereich darstellen“, heißt es in einer Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft. Darüber hinaus habe der WWF „ein Netzwerk kontrollierter gemeinnütziger Umweltorganisationen aufgebaut, um Informationen über die Umweltsituation in russischen Regionen zu sammeln“.

Die Strafverfolgungsbehörde wies darauf hin, dass der WWF „russische gemeinnützige Organisationen, die im Register ausländischer Agenten eingetragen sind und deren Mitglieder wegen der Begehung von Straftaten im Zusammenhang mit der Teilnahme an nicht genehmigten Massenprotesten verwaltungsrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden, materiell und methodisch unterstützt hat“. Nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft Russlands ist dies „ein Beweis für die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes“.

Der WWF – seit 1989 in der UdSSR und Russland tätig – war am 10. März zum ausländischen Agenten erklärt worden. Als Gründe für die Anerkennung der Stiftung als ausländischer Agent nannte das Justizministerium unter anderem die „Verbreitung negativer Informationen über Regierungsentscheidungen“ und „Unterstützung aus ausländischen Quellen“. Vertreter von Umweltgruppen und -organisationen appellierten an Präsident Wladimir Putin, die Entscheidung des Justizministeriums rückgängig zu machen, doch der WWF blieb auf der Liste der ausländischen Agenten.

[hrsg/russland.NEWS]

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