Russisch-orthodoxe Priester geraten ins Visier von Kirche, Gesellschaft und Justiz

In St. Petersburg wurden am 9. Februar zwei orthodoxe Geistliche vom Kirchendienst suspendiert, weil die Kirchenleitung ihr Freizeitverhalten anstössig fand. Am selben Tag wurde bekannt, dass ein Priester des Moskauer Patriarchats wegen Landesverrats festgenommen wurde.

Der Fall der beiden Priester an der Alexander-Newski-Kirche im Petersburger Vorort Krasnoe Selo, die für drei Monate vom Dienst freigestellt wurden, erhielt breite Resonanz. Pawel Schulschenok und Sergei Agafoschin hatten im russischen Sozialnetzwerk offenherzig ihre Liebe zum Bier kund getan und dies sogar mit Fotos belegt. Obwohl dies alles in ihrer Freizeit geschah, wurde es ihnen beim Petersburger Bistum übel genommen.

Schulschenok hatte ausserdem lautstark seine antiukrainische Weltsicht verbreitet und hatte die Ostukraine besucht, ohne bei der Kirchenleitung um Erlaubnis zu fragen. Neben den Fotos seiner Trinkgelage hatte er auf seiner Seite ein Bild mit kirchlichen Spendengeldern auf einem Tisch verstreut veröffentlicht und mit einem zynischen Kommentar versehen. Wie die Kirchenadministration verlauten liess, habe man ihn davor mehrere Male vergeblich dazu aufgefordert, seine persönliche Seite bei Vkontakte.ru “aufzuräumen”. Über das weitere Schicksal der beiden Geistlichen wird nun ein Kirchengericht entscheiden.

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