Russen greifen für Ausbildung ihrer Kinder tief in die Tasche

Russen greifen für Ausbildung ihrer Kinder tief in die Tasche

Nach Berechnungen von Statistikern der Moskauer Higher School of Economics haben russische Eltern im Schuljahr 2021/2022 etwa 20 Milliarden Euro für die außerschulische Bildung ihrer Kinder ausgeben. Der Löwenanteil davon wird für verschiedene Vereine und Nachhilfelehrer ausgegeben.

Die Gesamtausgaben entsprechen der Hälfte des föderalen Haushalts (45 Milliarden Euro im Jahr 2021). „Die Experten kommen zu dem Schluss, dass die zusätzliche Finanzierung des Bildungssektors durch die Bevölkerung 45 Prozent der vom Staat bereitgestellten Mittel übersteigt.

Die tatsächlichen Kosten, die die Eltern für die teilweise kostenlose Bildung ihrer Kinder aufbringen müssen, sind aber noch höher. Nach den letzte Woche veröffentlichten Daten des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes Wziom geben Eltern in Russland durchschnittlich 420 Euro für die Vorbereitung ihrer Kinder auf die Schule aus – das sind fast 100 Euro oder 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der teuerste Posten in der Liste der Anschaffungen ist die förmlich Schulkleidung. Sie kostet im Durchschnitt etwa 200 Euro. Im Vergleich zu 2022 sind die Kosten zur Einhaltung der Kleiderregeln um 23 Prozent gestiegen.

Zum 1. September werden durchschnittlich 20 Euro für Geschenke an Lehrer ausgegeben. Das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Schreibwaren kosten im Durchschnitt fast 35 Euro, weitere fast 50 Euro werden für eine neue Schultasche und 45 Euro für den Kauf von Büchern, Lehrbüchern und Arbeitsheften ausgegeben.

Auch die Schulgelder sind gestiegen, um 63 Prozent. Im Durchschnitt werden die Eltern 33 Euro für mit der Schulverwaltung vereinbarte Beiträge und 38 Euro (45 Prozent mehr) für freiwillige Beiträge ausgeben. Laut einer Studie des Kreml-Projekts „Gesamtrussische Volksfront“ müssen 83 Prozent der Familien mit Kindern im entsprechenden Alter Schulgebühren zahlen. Legt man eine Zahl von 16 Millionen Schülern zugrunde erhöhen sich die Ausgaben der Familien um einen dreistelligen Millionenbetrag.

[hrsg/russland.NEWS]

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