Richtung der Entwicklung des Balkans sollen Balkanländer selbst bestimmenSacharowa, Maria 190801 bild mid.ru

Richtung der Entwicklung des Balkans sollen Balkanländer selbst bestimmen

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, die Balkanländer sollten ihre eigene Politik, einschließlich der Außenpolitik, aufbauen, anstatt der von der Europäischen Union auferlegten Richtung zu folgen.

Sie kommentierte damit die Ergebnisse des EU-Westbalkan-Gipfels, der am 6. Mai per Videokonferenz stattfand. Demnach sagte insbesondere die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, dass „der Platz des Westbalkans in der EU“ sei, und der kroatische Premierminister Andrej Plenkovic erklärte, dass die Balkanländer aus geographischer Sicht „nirgendwo anders hinkönnen als in die Europäische Union.

„Wir fordern die EU auf, die Balkanländer zu respektieren und sich nicht das Recht anzueignen, die Richtung ihrer Entwicklung zu bestimmen. Es muss ihnen erlaubt sein, ihre Politik und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern unabhängig aufzubauen“, sagte Sacharowa, deren Worte am Dienstag auf der Website des russischen Außenministeriums zitiert werden.

Sacharowa betonte, dass Inhalt und Ton der Kommentare der EU-Beamten bestätigen, dass die EU immer noch bestrebt ist, den Westbalkan als einen exklusiven Bereich ihrer geopolitischen Verantwortung zu sehen, wessen die EU zuvor andere beschuldigten.“

„Das beweisen auch eine Reihe von Formulierungen der so genannten Zagreber Erklärung, die als Ergebnis der Videokonferenz verabschiedet wurde. Es ist zum Beispiel schwierig zu verstehen, warum in die den Westbalkanländern zur Unterzeichnung vorgeschlagene Erklärung der Satz aufgenommen wurde, dass die Europäische Union ihnen im Kampf gegen das Coronavirus mehr als jeder andere hilft. Wir sind der Meinung, dass die Einbeziehung der Politik in die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie unangemessen ist und natürlich die Frage nach dem Grad der Selbstlosigkeit der Hilfe der EU aufwirft.

Russland ist besorgt darüber, dass die EU von Beitrittskandidaten die bedingungslose Einhaltung der außenpolitischen Leitlinien Brüssels fordert, obwohl diese Leitlinien „ohne die Beteiligung dieser Länder entwickelt wurden und daher keine volle Berücksichtigung ihrer legitimen Interessen gewährleisten können“, sagte Sacharowa.

Die Europäische Union erwarte von den Westbalkanländern, dass sie sich aktiv an EU-Kampagnen wie gegen „Desinformation“ und andere „hybride Aktivitäten“ beteiligen. „Die Aussicht auf eine weitere Annäherung zwischen den Partnern des Westbalkans und der EU, einschließlich der Bereitstellung angemessener finanzieller Heranführungshilfe, ist unzweifelhaft an die Einhaltung dieser und anderer „Werte, Regeln und Normen“ geknüpft. Es ist schwierig, nicht ein Element der direkten Erpressung zu erkennen.“

Darüber hinaus bleibe die Frage des eigenen Engagements der EU für die Struktur ihrer eigenen Kopenhagener Mitgliedschaftskriterien von 1993, die der Sicherung der Stabilität und Reife der internen Institutionen der Bewerberländer Priorität vor ihrer außenpolitischen Positionierung einräumt, offen.

[hrsg(russland.NEWS]

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