Putin marschiert auf Kiew

Nach einigen Meldungen in den üblichen Massenmedien könnte man meinen, jetzt lässt Russland die Panzer rollen.

Grundlage war ein Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem scheidenden Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

Baroso hat den versammelten Staats- und Regierungschefs des EU-Gipfels von einem Telefonat berichtet, das er soeben mit dem russischen Präsidenten geführt habe.

Barroso habe ihn wegen der grenzübergreifend operierenden Soldaten zur Rede stellen wollen. Daraufhin habe Putin geantwortet, das Entscheidende sei vielmehr: „Wenn ich will, kann ich in zwei Wochen Kiew einnehmen.“.

Ein Satz der Wellen geschlagen hat. Merkel war sauer, Cameron hat vor einer Beschwichtigungspolitik gegenüber Putin gewarnt.

Der ständige Vertreter Russlands bei der Europäischen Union Wladimir Schuschow erklärte, dass die Präsidentenverwaltung bereit ist, den Inhalt des Telefongespräches zwischen den beiden Politikern zu veröffentlichen.

Einzige Bedingung, die die Präsidentenverwaltung stellte, ist, das Barroso kein Veto dagegen einlegt.

Im Brief, gerichtet an die Vertretung der Europäischen Gemeinschaft wird davon gesprochen, dass die Präsidialverwaltung sowohl über das Stenogramm, wie auch über eine Audioaufzeichnung des Telefongespräches verfügt. Der Kreml ist bereit, dies alles zu veröffentlichen, um alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Die bisherigen Veröffentlichungen, in denen Putin mit der Möglichkeit einer Einnahme von Kiew durch russische Truppen innerhalb von 14 Tagen gedroht haben soll, wurden falsch und aus dem Sinnzusammenhang heraus dargestellt. Die Weitergabe des Gesprächsinhalts durch Barroso stellt einen einmaligen Vertrauensbruch im internationalen Maßstab dar.

„Ich bin davon überzeugt, dass die Veröffentlichung dieses vertraulichen Gespräches weit über den Rahmen der allgemein praktizierten Diplomatie hinausgeht“, – äußerte sich Schuschkow. Er ergänzte, dass Russland den Gesprächsinhalt innerhalb von 48 Stunden veröffentlichen wird, wenn nicht in dieser Zeit ein Veto von Barroso eintrifft.

Ein Kommentar zu dem Zitat bei kaliningrad-domizil.ru >>>

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