Polen diskutiert die Möglichkeit, russische Diplomaten aus dem Land als Zeichen der Solidarität mit Großbritannien auszuweisen.
Dies wird von Gazeta Prawna in Bezug auf Quellen in der Regierung berichtet.
Laut der Veröffentlichung erwägt Warschau auch die Verhängung von Sanktionen gegen Moskau, die sich gegen russische Unternehmen und Beamte richten sollen. Die Diskussionen zu dieser Frage begannen letzte Woche. Aber die Entscheidung wurde verschoben, bis die Ergebnisse der russischen Präsidentschaftswahlen eintreffen.
Die Quellen der Zeitung berichteten, dass aus Sicht der polnischen Regierung die beste Option ein gemeinsames Vorgehen gegen Russland auf EU-Ebene wäre. Wenn europäische Regierungen sich nicht auf eine gemeinsame Antwort einigen, kann Warschau eigene restriktive Maßnahmen gegen Moskau verhängen.
Zuvor hatte der stellvertretende Außenminister Polens, Konrad Szymanski, erklärt, dass Warschau versuchen werde, Deutschland davon zu überzeugen, den Bau der Nord-Stream-2-Gaspipeline wegen der Vergiftung des Ex-Oberst GRU Sergey Skripal aufzugeben.
Seiner Meinung nach gibt der Vorfall in Salisbury einen Grund, „darüber nachzudenken, ob Russland ein Partner ist, der vertrauenswürdig ist“.
Skripal und seine Tochter Julia wurden am 4. März in einem bewusstlosen Zustand in Salisbury gefunden. Nach Angaben der britischen Regierung wurden sie mit einem angeblich in Russland produzierten Nervenkampfstoff vergiftet.
London behauptet, dass Moskau an der Vergiftung beteiligt ist, aber Beweise für diese Version wurden noch nicht veröffentlicht. Die britische Premierministerin Theresa May kündigte eine Reihe von restriktiven Maßnahmen gegen Russland an, darunter die Ausweisung von 23 Diplomaten und das Einfrieren bilateraler Kontakte auf hohem Niveau.
Daraufhin kündigte das russische Außenministerium an, ebenfalls 23 Mitarbeiter der britischen Botschaft auszuweisen, und zog die Zustimmung zur Eröffnung des Generalkonsulats in St. Petersburg zurück.
[gg/russland.news]
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