Während in Donezk Spezialeinheiten die von Antimaidan-Aktivisten besetzte Regionalverwaltung gewaltsam besetzt haben, eskaliert auch in den übrigen Städten der Ost- und Südukraine die Situation.
Barrikaden in Odessa – Erstürmung in Nikolajew
In Odessa haben laut der örtlichen Onlinezeitung Tajmer die Bewohner einer Antimaidan-Zeltstadt mit dem Bau vom Barrikaden begonnen, nachdem die Meldungen über die Erstürmung in Donezk sich verbreitet hatte. Auch aus Nikolajew (Südukraine, ukrainischer Name Mykolajiw) werden Auseinandersetzungen gemeldet, von der es Videos gibt. Hier wurde vor Ort ebenfalls die Verwaltung von radikaleren jungen Antimaidan-Demonstranten gestürmt, nachdem zunächst örtliche Oppositionsführer der Menge hiervon abgeraten hatten:
Hier sei – wie zuvor in Donezk die Regionalverwaltung von Antimaidanern gestürmt worden. Vor dieser hätten sich nun jedoch auch Euromaidan-Anhänger versammelt, wodurch die Lage vor Ort äußerst explosiv sei. Nikolajew ist eine Großstadt in der Südukraine mit etwa 500.000 Einwohnern.
Charkow: Rückeroberung der Verwaltung und 70 Festnahmen
Auch aus Charkow (Ostukraine) werden Auseinandersetzungen um ein zeitweise besetztes Verwaltungsgebäude gemeldet. Dieses wurde vor der Rückeroberung durch die Polizei jedoch von den Demonstranten geräumt. Im Rahmen der Aktion der Sicherheitsbehörden hat es gemäß regionalen Medien 70 Festnahmen gegeben. Aktivisten hatten zuvor einen eigenen Staat ausgerufen und zusätzlich eine Kiew-treue TV-Station besetzt. Augenzeugen berichten in Charkow von gewalttägien Szenen mit zahlreichen Granatexplosionen. In den umkämpften Gebäuden seien zahlreiche Fensterscheiben zersplittert und es brennen überall Stapel von Autoreifen.
Lugansk: Timoschenko vor Ort – Angst vor Eskalation
In Lugansk hatte gestern die Ankunft der Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko Schlagzeilen gemacht. Auch sie hält sich nach regionalen Medien zur Niederschlagung der örtlichen Unruhen in der Ostukraine auf. Die Lugansker Onlinezeitung CXID berichtet von großer Angst in der Bevölkerung wegen der begonnenen Gewalttätigkeiten. In Lugansk ist die örtliche Verwaltung nach letzten Meldungen noch in der Hand von Antimaidanern und wurde, wie das Kulikowo-Feld in Odessa, mittlerweile verbarrikadiert. Hier Aufnahmen aus Lugansk von gestern vor der Eskalation, als noch offen protestiert wurde:
http://www.youtube.com/watch?v=XN7B2IweOic
Auf der Krim fordern derweil einige Offizielle die Bevölkerung zur Unterstützung der Aufständischen auf dem Festland gegen die Angriffe der (Zitat) „Junta aus Kiew“ auf. So wird mittlerweile von allen Seiten Öl ins Feuer gegossen, das heute kräftig brennt.
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