Mindestens 64 Tote bei Kaufhausbrand in Kemerowo

Die Zahl der Toten bei dem Brand eines Einkaufszentrums im sibirischen Kemerowo ist auf 64 gestiegen, darunter auch Kinder. 44 Menschen wurden verletzt, 16 Personen werden noch vermisst. Die Polizei meldet drei Festnahmen.

Der am gestrigen Sonntagnachmittag ausgebrochene Brand im vierten Stockwerk eines Einkaufs- und Vergnügungszentrums in der sibirischen Stadt Kemerowo forderte mittlerweile bereits 64 Menschenleben. Die meisten Toten wurden erst entdeckt, nachdem sich die Feuerwehrkräfte einen Weg durch das Inferno bahnen konnten.

Russlands stellvertretender Minister für Notfälle, Wladlen Aksjonow, betonte, dass im Einkaufszentrum immer noch schwele. „Zwei von drei Kinosälen im dritten Stock des Gebäudes brannten komplett aus“, sagte er. Insgesamt fraßen sich die Flammen durch eine Fläche von 1.600 Quadratmetern.

Leider müssen wir bekanntgeben, dass 64 Menschen bei der Katastrophe ums Leben gekommen sind“, bestätigte der russische Katastrophenschutzminister Wladimir Putschkow gegenüber der Presse. Sechs Leichen konnten noch nicht geborgen werden, heißt es. In den frühen Morgenstunden gab die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko, den Tod von 56 Menschen bekannt.

Nachdem das Feuer ausbrach, baten 44 Menschen um medizinische Hilfe, zwölf von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert“, gab die Sprecherin die Meldungen der Rettungskräfte vor Ort an die Presse weiter. Weit über 100 Menschen konnten laut den örtlichen Polizeistellen rechtzeitig aus dem Einkaufszentrum evakuiert werden.

Suche nach Vermissten dauert an

Wie es heißt, wurden 36 Opfer des Brandes ambulant behandelt. 16 Personen gelten immer noch als vermisst. Unterdessen konnten fünf vermisste Kinder nach stundenlanger Suche lebend aufgefunden werden. Sie hatten sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht mehr im Gebäude aufgehalten, wurde von den Polizeikräften bekanntgegeben.

Der Brandherd wurde mittlerweile unweit eines Kinosaals lokalisiert und eine strafrechtliche Untersuchung unverzüglich eingeleitet. Wie die Polizei mitteilte, seien inzwischen drei Personen festgenommen worden. Unter ihnen der auch der Direktor des ausgebrannten Einkaufszentrums Simnjaja Wischnja.

Der Gouverneur der Region Kemerowo, Aman Tulejew, sicherte den betroffenen Familien pro Opfer eine Entschädigung von einer Million Rubel, das entspricht etwas mehr als 15.000 Euro, zu. Fachkräfte, darunter Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter, werden den Betroffenen und Überlebenden der Katastrophe zugeteilt, so der Gouverneur.

Unsere Aufgabe ist es jetzt, zu helfen und zu unterstützen“, sagte er. Wie es heißt, sei Tulejew persönlich von der Tragödie betroffen, da ein mit ihm eng verwandtes Mädchen in den Flammen ums Leben kam.

Das viergeschossige Gebäude, das im Jahr 2013 auf Gesamtfläche von 23.000 Quadratmetern eröffnet wurde, sei nach dem Brand einsturzgefährdet, warnten die Behörden.

[mb/russland.NEWS]

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