LKA gibt Entwarnung nach Anti-Terror-Einsatz

Nach den Razzien in fünf Bundesländern gegen Terrorverdächtige aus Tschetschenien mit russischen Ausweispapieren gab das Landeskriminalamt Thüringen in Erfurt die Ergebnisse des Einsatzes bekannt und gab gleichzeitig Entwarnung. Die polizeilichen Maßnahmen, bei denen rund 400 Beamtinnen und Beamte eingesetzt waren, wurden heute um 18:00 Uhr beendet.

Der zeitweilig festgenommene 28-Jährige Tschetschene befindet sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Ebenso stellte es sich heraus, dass es sich bei dem in einer Wohnung in Suhl sichergestellten „weißen Puder“ nicht, wie zunächst angenommen, um Chemikalien zum Sprengsatzbau handele, sondern um einfaches Maismehl. Haftbefehle, auch gegen die weiteren 13 Personen, auf die sich die Razzien konzentrierten, seien nicht ausgestellt worden, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera, Jens Wörmann, mit.

Beschlagnahmt und zur weiteren Auswertung mitgenommen worden seien von der Polizei umfangreiches Beweismaterial, wie Laptops, Telekommunikationstechnik, diverse Speichermedien und Bankunterlagen aus einem Plattenbau in Jena. Abgeschlossen seien die Ermittlungen nicht, auch wenn es nach der Anti-Terror-Aktion keine Festnahmen gab, sagte die Sprecherin des LKA. sicher, die nun ausgewertet werden.

Geldbeschaffer für den IS?

Jetzt werde allerdings ermittelt, ob die durchsuchten tschetschenischen Asylbewerber in Thüringen in illegale Geldtransfers verwickelt sind. „Wir untersuchen, ob Gelder ins Ausland geleitet wurden, um terroristische Vereinigungen zu finanzieren“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Details wolle man jedoch keine herausgeben. Auch über die Beschaffung und Weiterverwendung des Geldes schwiegen sich Staatsanwaltschaft und LKA bisher aus.

Der Präsident des LKA Thüringen, Frank-Michael Schwarz, sagte: „Es geht darum festzustellen, in wie weit Gelder für terroristische Aktivitäten gesammelt wurden und wie die Finanzströme verliefen. Der erfolgreiche Verlauf dieses Einsatzes beruht auf der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden und den Nachrichtendiensten.“

Wie das Landeskriminalamt heute Abend weiter mitteilte, gebe es nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen keinerlei Anhaltspunkte für Verbindungen zu Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Islamistischem Terrorismus der jüngsten Vergangenheit. Jedoch habe sich an der Einschätzung der Sicherheitslage durch den heutigen Einsatz nichts geändert. Es bestehe nach wie vor eine abstrakt hohe Anschlagsgefahr.

[mb/russland.RU]

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