Lawrow wird nicht an Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmenLawrow - Pressekonferen © Pressedienst Außenministerium

Lawrow wird nicht an Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen

Der russische Außenminister Lawrow wird nicht an der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen. Eine informierte Quelle sagte, dass „der Minister keine Pläne hat, an der Veranstaltung teilzunehmen“.

Dies ist die größte Konferenz zu euro-atlantischen Sicherheitsfragen, die jährlich in der bayerischen Hauptstadt stattfindet. Letztes Jahr fand sie wegen der Coronavirus-Pandemie nicht statt, dieses Jahr wird sie vom 18. bis 20. Februar abgehalten, allerdings mit reduzierter Teilnehmerzahl – beispielsweise können Journalisten die Vorträge nur online verfolgen – und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen – die Teilnehmer müssen von der EU anerkannte Impfbescheinigungen oder Bescheinigungen über frühere Erkrankungen vorweisen.

In den vergangenen Jahren hat Lawrow fast immer die russische Delegation in München geleitet, außer 2007, als Präsident Putin dort seine berühmte Münchner Rede hielt, und 2016, als der damalige Ministerpräsident Dmitri Medwedew in München war.

Zuvor hatte Präsidentensprecher Dmitri Peskow schon erklärt, dass auch Präsident Putin in diesem Jahr nicht an der Konferenz teilnehmen wird.

Der Vorsitzende der Konferenz ist der bekannte deutsche Diplomat Wolfgang Ischinger. Vor kurzem kritisierte er in einem Interview mit der Agentur DPA die Zurückhaltung Deutschlands im Konflikt mit Russland scharf. Nach Ansicht von Wolfgang Ischinger schadet das Zögern Berlins, das Nord Stream 2-Projekt aufzugeben und Waffen an die Ukraine zu liefern, dem Ansehen Deutschlands innerhalb der NATO. In einem anderen Kommentar – für die deutsche Bild-Zeitung – stellte er fest, dass im Konflikt mit Russland eine Doppelstrategie erforderlich sei – „Dialog und überzeugende Einschüchterung“.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin sagte Wolfgang Ischinger, dass die USA, Russland und China ein „enormes“ Interesse an der bevorstehenden Veranstaltung hätten.

„Angesichts der Weltlage wird es wohl niemanden hier überraschen, dass die Nachfrage nach einer Teilnahme an der Münchner Konferenz aus den USA, aus Russland und China enorm ist. Wir werden sie nicht befriedigen können, weil wir wegen des Coronavirus zahlreiche Beschränkungen einhalten müssen. Aber im Großen und Ganzen sehe ich, wie groß das Bedürfnis nach Verhandlungen ist, nicht nur per Laptop oder Videotechnik, sondern nach persönlichen Kontakten“, sagte er laut RIA Novosti. Ischinger erklärte, er hoffe, dass die Münchner Konferenz „den derzeitigen Akteuren die Möglichkeit bietet, zur Deeskalation des aktuellen Ukraine-Konflikts oder, wenn man so will, des Konflikts zwischen Russland und dem Westen beizutragen“.

[hrsg/russland.NEWS]

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