Kreml und Verteidigungsministerium erwägen alternative Szenarien für Siegesparade

Kreml und Verteidigungsministerium erwägen alternative Szenarien für Siegesparade

Der Kreml und das Verteidigungsministerium erwägen aufgrund der Situation mit dem Coronavirus COVID-19 zwei Szenarien für die Siegesparade. Die Veranstaltung kann am 9. Mai, aber ohne Tribünen und Publikum, stattfinden oder sie wird auf den Herbst verschoben.

Quellen der Zeitung RBK zufolge kann die Parade zu Ehren des 75. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg auf einen der beiden Termine verlegt werden: den 3. September, den Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs nach der Kapitulation Japans (seit 2010 wird dieses Datum in Russland und auf der ganzen Welt am 2. September gefeiert. Am 1. April verabschiedete die Staatsduma jedoch in erster Lesung einen Gesetzentwurf, wonach der Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs auf den 3. September verschoben wurde) oder auf Anfang November, analog zur Parade in Moskau am 7. November 1941, als auf dem Höhepunkt der Schlacht um Moskau eine Militärparade stattfand, an der Joseph Stalin persönlich teilnahm.

Wenn die Parade in den Herbst verlegt wird, sollte sie im Vollformat stattfinden.

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow hatte bereits mitgeteilt, dass die Frage der Durchführung der Siegesparade diskutiert werde. Der Kreml hält es einerseits für notwendig, „der Erinnerung an das Heldentum unseres Volkes Tribut zu zollen“ und andererseits „die Gesundheit der Menschen nicht zu gefährden“. Nach neuesten Daten gibt es in Russland mehr als 2.700 mit Sars-CoV-2 infizierte Personen. Präsident Wladimir Putin sagte, dass die Situation mit dem Coronavirus in Russland immer komplizierter werde.

In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal der Sieg des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg (2. Weltkrieg). Die erste Parade zu Ehren des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg fand am 24. Juni 1945 auf dem Roten Platz statt. Die zweite Siegesparade fand erst im Mai 1965 unter Leonid Breschnew statt. Auch 1975, 1985 und 1990 gab es zu Sowjetzeiten Paraden zu Ehren des Sieges.

In den letzten drei Jahren beliefen sich die Kosten für die Feier des Siegesfeier nach Schätzungen von RBC jeweils auf ungefähr 500 Millionen Rubel, was etwa 5,8 Millionen Euro entspricht.

Im Jahr 2020 sollen 15.000 Menschen und 375 Militärobjekte an der Parade teilnehmen.

[hrsg/russland.NEWS]

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