“Jetzt sind wir in Sicherheit”: Russische Militärflugzeuge evakuieren Menschen aus Kabul

“Jetzt sind wir in Sicherheit”: Russische Militärflugzeuge evakuieren Menschen aus Kabul

Gestern kehrte die erste Gruppe von aus Kabul evakuierten russische Staatsangehörigen und Bürgern der Nachbarländer nach Russland zurück, berichten russische Medien.

Alle vier Flugzeuge IL-76 des russischen Verteidigungsministeriums mit Staatsangehörigen mehrerer Länder u.a. aus der Ukraine, Belarus, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan an Bord sind auf dem Militärflughafen Tschkalowskij in der Region Moskau gelandet. Insgesamt sind auf diesem Wege fast 500 Menschen evakuiert worden.

Viele von ihnen waren bei ihrer Ankunft sehr emotional. Auf den BIldern, die der russische Fernsehkanal 1 ausstrahlte sagten sie: „Jetzt sind wir in Sicherheit, wir sind zu Hause”

Afghanistan können nur spezielle Evakuierungsflüge, wie der von Russland organisierte, verlassen. Die ganze Aktion war äußerst kompliziert, vor allem aus Sicherheitsgründen. Russische Diplomaten mussten nicht nur mit neuen afghanischen Behörden, sondern auch mit den Amerikanern verhandeln, die jetzt den Flughafen von Kabul kontrollieren. Soldaten der Luftlandebrigade der US-Armee sind dort entlang der Trennlinie verteilt, ebenso wie Einheiten der elektronischen Aufklärung, der elektronischen Kriegsführung und der Luftverteidigungseinrichtungen, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Die Amerikaner selbst sind von den Taliban umringt, die den Flughafen von außen kontrollieren.

Russische Journalisten berichteten, dass die amerikanische Seite ihnen unmissverständlich verbot, auf dem Gelände des Flugplatzes zu filmen und drohte sogar damit, die Evakuierung zu stoppen. Journalisten aus anderen Ländern durften jedoch russische Flugzeuge und die Evakuierungsaktion filmen, behaupten russische Fernsehkorrespondenten.

Alle 30 Minuten starten und landen amerikanische „Transporter“ und Flugzeuge anderer Nato-Länder – eine intensive Evakuierung findet statt. Wie vor einer Woche ist es nun unmöglich, in das Flughafengelände einzudringen.

Beim Start und bei der Landung in Kabul nutzten russische Piloten den so genannten „afghanischen Weg“, das heißt einen sehr steilen Sink- oder Steigflug, um einen möglichen Treffer durch tragbare Luftabwehrsysteme zu vermeiden. Diese Taktik wurde von sowjetischen Piloten bereits in den 80er-Jahren in Afghanistan eingesetzt. Vor der Landung in Russland, hatten die Flugzeuge einen Zwischenstopp auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Kant in Kirgisistan, um zu tanken.

Die Evakuierung russischer Staatsangehöriger aus Afghanistan wird fortgesetzt, heißt es in offiziellen Quellen. Die russische Botschaft in Kabul sammelt bereist die Anträge derjenigen, die in ihre Heimat zurückkehren möchten.

[hrsg/russland.NEWS]

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