Als die Medien zuerst über den Verfall des Rubels und später über die von vielen Ländern verhängten Beschränkungen berichteten, schlugen die Russen sofort Alarm. Eines der „widerlichsten“ Themen waren Medikamente. Besondere Panik ist bei denjenigen entstanden, die von ausländischen Arzneimitteln abhängig sind.
Was sich auf dem Markt abspielt:
– Die Menschen kaufen Medikamente im Eiltempo, und in den Apotheken bilden sich Warteschlangen. Viele Apotheken stellen einen Mangel an bestimmten Arzneimitteln in den Regalen fest: Acyclovir, Ambrobene, Biseprolol, Nystatin, usw.
– Seit dem 1. März sind die Ärzte verpflichtet, auf den Rezepten die Gültigkeitsdauer und den Grad der Dringlichkeit anzugeben. Ein Rezept mit dem Vermerk „sofort“ muss innerhalb eines Arbeitstages zugestellt werden, nachdem sich der Patient an die Apotheke gewandt hat, und mit dem Vermerk „dringend“ innerhalb von zwei Arbeitstagen. Die im Mindestsortiment enthaltenen Arzneimittel werden innerhalb von 5 Tagen, die übrigen innerhalb von 7 bis 10 Arbeitstagen abgegeben.
– In naher Zukunft könnten sich die Preise für importierte Arzneimittel verdoppeln, ebenso wie die Preise für inländische Arzneimittel, für deren Herstellung ausländische Rohstoffe verwendet werden.
Der Leiter des Gesundheitsministeriums, Michail Muraschko, erklärte, dass „die Situation bei den Arzneimitteln stabil ist, es gibt einen beträchtlichen Vorrat an ihnen im Land. Derzeit gibt es keine Informationen darüber, dass einer der großen Pharmakonzerne die Zusammenarbeit mit Russland einstellt“, sagte er. Aber die Menschen haben Angst, mit den Krankheiten allein gelassen zu werden, weil sich die Lagerhäuser mit den Vorräten leeren.
Nicht besser sieht es bei den medizinischen Diensten aus, wo die Lage bisher relativ ruhig ist. Ultraschallgeräte, Computertomographen, Kernspintomographen, Intensivmonitore und andere Geräte werden aus Ländern exportiert, die Beschränkungen für die Beziehungen zu Russland verhängt haben. Es geht nicht nur um neue Lieferungen, sondern auch um die Wartung der bereits gekauften und in Betrieb befindlichen Maschinen: Sie benötigen Ersatzteile und spezielle technische Inspektionen.
Es gibt zwei Wege aus dem Dilemma:
– Wechsel des Lieferanten. Zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Chinesen.
– Kauf der gleichen europäischen Ausrüstung, aber über Drittländer.
Im ersten Fall müssen Sie auf bewährte Qualität verzichten und im zweiten Fall die Preise deutlich erhöhen.
Experten nennen mehrere Bereiche, in denen die Auswirkungen der Sanktionen am deutlichsten spürbar sein werden: plastische Chirurgie, Kosmetologie, Zahnmedizin und Orthopädie.
[hrsg/russland.NEWS]
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