Jekaterinburg – Tag 2: Unheimliche Begegnung der alpinen Art

[von Roland Bathon] Auch wenn man für Videoaufnahmen hinter den Ural fährt – vor heimatnahen Überraschungen, mit denen man nie gerechnet hätte, ist man nirgends gerüstet.

Russische Provinzflughäfen: Glaspalast neben ausgedientem Sowjetcharme

Aber immer der Reihe nach. Der Flughafen von Jektarinburg Kolzowo, wo wir heute morgen angekommen sind, ist sehr typisch für eine der aufstrebenden Millionenstädte Russlands neben Moskau und Sankt Petersburg. Von diesen gibt es übrigens eine ganze Reihe  – genauer gesagt zehn Stück abseits dieser bekannten Mega-Metropolen. Den meisten Deutschen ist die Größe so vieler Städte hier im Land gar nicht bewusst – Köln würde es hier im Land nicht einmal in die Top Ten schaffen. Irgendwo im Eck des Airports stehen einige fast antik wirkenden Gebäude – der Flughafen aus der Sowjetzeit, noch bis in die 90er oder auch nach dem Millennium im Betrieb, aber dann in den „fetten Jahren“ abgelöst von einem futuristischen Terminalpalast in Stahl und Glas. Aus der Zeit davor stehen – wie überall – noch einige eingemottete Tupolew-Jets auf entlegenen Abstellplätzen herum. Das einzige untypische an Kolzowo ist seine geringe Entfernung zur Stadt, nur 15 Kilometer, manch russischer Airport in der Provinz liegt so nahe an seiner Stadt wie Frankfurt-Hahn an Frankfurt/Main.

Deutlich günstiger als Moskau und Petersburg

Da wir das Glück haben, über viele gute und freundschaftliche Kontakte in solchen Städten zu verfügen, werden wir am Airport von Bekannten abgeholt und direkt zu unserer Unterkunft im Zentrum gebracht, nahe an allen Drehorten, gut ausgestattet, aber preislich kein Vergleich zu Angaben in den großen Touristenmetropolen an Moskwa und Newa. Tourismus gibt es auch in Jekaterinburg – immerhin liegt die Stadt an der Transsib, aber ausländische Reisende machen hier maximal 1-2 Tage Zwischenstation auf ihrem Weg nach Peking per Zug, manchmal nicht einmal das, sondern nur Stadtrundfahrt und weiter.

Die Alpenrepublik um die Ecke

Das ist eine echte Verschwendung, soll uns aber recht sein, denn es macht unseren eigenen Trip billiger – von Wohnungs- und Lebenshaltungskosten. Und wir sind wirklich in die beste Gegend der Stadt einquartiert. Das merken wir auf dem Weg zum Supermarkt nur 100 Meter die Straße runter: Honorarkonsulat der Republik Österreich steht da plötzlich auf einem deutschsprachigen Schild, dreitausend Kilometer weit weg von der Alpenrepublik und in einem Gebäude, das in dieser Art glatt in Wien oder Salzburg stehen könnte. Das Jekaterinburg Sitz eines Deutschen Konsulats ist, hatten wir gewusst, aber diese Österreicher Begegnung um die Ecke war eine echte Überraschung.

Morgen geht es zu Fuß zu umliegenden Drehorten, übermorgen per Auto zu den weiter entfernten. Wir halten Euch auf dem Laufenden, was uns hier noch so alles begegnet.

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