In St. Petersburg festgenommener estnischer Konsul zur Persona non grata erklärt

In St. Petersburg festgenommener estnischer Konsul zur Persona non grata erklärt

Das russische Außenministerium hat den in St. Petersburg festgenommenen estnischen Konsul, Mart Lätte, zur Persona non grata erklärt. Tags zuvor, am 6. Juli, ertappte ihn der FSB auf frischer Tat, als er von einem russischen Staatsbürger „Materialien geheimer Natur“ erhielt.

„Russland hat gegen die nachrichtendienstlichen Aktivitäten, die mit dem diplomatischen Status von Mart Lätte, Konsul des Generalkonsulats von Estland in St. Petersburg, unvereinbar sind, einen starken Protest erhoben. Der besagte Mitarbeiter des estnischen Konsulats wurde zur Persona non grata erklärt und muss das russische Territorium innerhalb von 48 Stunden verlassen“, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa in einem Kommentar.
Sie nannte die Position Tallinns „extrem zynisch“, „da es unwiderlegbare Beweise für die unrechtmäßigen Aktivitäten dieses estnischen „Diplomaten“ gibt.

Am Vorabend hatte das estnische Außenministerium die Festnahme des estnischen Konsuls als „eine inszenierte Operation der russischen Behörden“ bezeichnet. Heute sagte die Außenministerin des Landes, Eva-Maria Liimets, dass Tallinn auf eine offizielle Erklärung aus Moskau zu den Gründen und Umständen der Festnahme von Herrn Lätte wartet.

Laut der Website des estnischen Generalkonsulats in Sankt Petersburg ist Lätte einer von insgesamt sechs Konsuln dort; die Vertretung unter Generalkonsul Carl Eric Laantee Reintamm hat demnach insgesamt acht Mitarbeiter. Eine Sprecherin des estnischen Außenministeriums bestätigte die Festnahme. Die Anschuldigungen gegen den Konsul seien fabriziert und völlig unbegründet, sagte sie dem estnischen Rundfunk. Der Vorfall sei ein weiteres Beispiel dafür, dass Russland kein Interesse an konstruktiven Beziehungen zu seinen Nachbarn habe.

Nach internationalen Normen haben Diplomaten in dem Land, in dem sie arbeiten, Immunität, doch können sie im Falle von Gesetzesverstößen oder feindlichen Handlungen des Landes verwiesen werden.

[hmw/russland.NEWS]

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