Generalstaatsanwaltschaft: US-amerikanische Organisation Wildlachszentrum in Russland unerwünscht

Generalstaatsanwaltschaft: US-amerikanische Organisation Wildlachszentrum in Russland unerwünscht

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die Aktivitäten der amerikanischen Umwelt-Wohltätigkeitsorganisation Wild Salmon Center (WSC) für unerwünscht erklärt. Die Behörde ist der Ansicht, dass die „Förderung von Umweltprojekten in der Russischen Föderation als Deckmantel für die Umsetzung von Projekten benutzt werde, die darauf abzielen, die wirtschaftliche Entwicklung Russlands zu bremsen“. 

Die Staatsanwälte weisen darauf hin, dass die Organisation von Google und der US-Regierung finanziert wird. In diesem Zusammenhang sei davon auszugehen, dass die Organisation im Interesse ausländischer nichtstaatlicher Unternehmen und Einzelpersonen die Fischerei für russische Unternehmen einschränken und die Gas- und Ölförderung in der Region Sachalin blockieren wollte. Zu diesem Zweck, so die Behörde, habe sie Initiativen zur Schaffung von speziellen Naturschutzgebieten im Fernen Osten und in der Region Chabarowsk zur „Erhaltung des Pazifischen Lachses“ entwickelt.

„Die Organisation, die sich formell für den Naturschutz einsetzt, mischt sich in die inneren Angelegenheiten der Russischen Föderation ein und kann die wirtschaftliche Sicherheit Russlands gefährden“, heißt es in der Erklärung.  

Darüber hinaus hatten die US-Wildlachsschützer die russische Non-Profit-Organisation Sachalin Environmental Watchfinanziell unterstützt, dass nachdem es im Dezember letzten Jahres vom russischen Justizministerium als ausländischer Agent eingestuft wurde, seine Arbeit einstellte.

Das Wild Salmon Centre wurde 1992 von Pete Soverell und Tom Pero als gemeinnützige Organisation gegründet. Anfangs wurde die Organisation ausschließlich von Freiwilligen geleitet. Anfangs wurden Forschungsgelder durch die Organisation von Angelausflügen auf die Halbinsel Kamtschatka eingenommen. Diese Expeditionen wurden in Zusammenarbeit mit der Moskauer Staatsuniversität MSU durchgeführt. Außerdem organisierte das Wildlachszentrum Razzien zur Bekämpfung der Wilderei. Inzwischen wird das WSC von privaten kommerziellen und gemeinnützigen Strukturen, darunter Google, sowie von einer Reihe von US-Ministerien (Handel, Landwirtschaft, Innen) finanziert.

Das Wild Salmon Centre beauftragte Experten aus Kamtschatka, die Auswirkungen der Gaspipeline von Gazprom und der dazugehörigen Zufahrtsstraße auf den vorrangigen Lachslebensraum an der Westküste Kamtschatkas zu untersuchen – das Gebiet, in dem der Fluss Kol fließt, in den jedes Jahr mehr als 5 Millionen Fische zum Laichen zurückkehren.

Zuvor waren bereits die Umweltaktivisten von Greenpeace und dem World Wildlife Fund WWF als „unerwünschte“ Organisationen eingestuft worden.

[hrsg/russland.NEWS] 

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