Flutkatastrophe im Altai fordert Todesopfer

Eine Hochwasserkatastrophe, ausgelöst durch die plötzliche Schneeschmelze in dem bis zu 4.500 Meter hohen Altai-Gebirges im Süden Sibiriens, hat bereits zwei Menschenleben gefordert. Mehr als 1.600 Menschen wurden aus den betroffenen Regionen evakuiert. Wann die Bewohner wieder in ihre Dörfer zurückkehren können, ist zur Stunde noch unklar.

„64 Siedlungen in 14 Gemeinden sind überflutet. Betroffen sind insgesamt 1.012 Privathäuser mit 2.672 Einwohnern. 1.682 Menschen, darunter 286 Kinder, wurden evakuiert“, gab der Gouverneur der Region, Alexander Karlin, am heutigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt.

Der Untersuchungsausschuss vor Ort bestätigte bereits gestern den Tod zweier Personen. Ein Mann ertrank, nachdem er von den Wassermassen in einen Fluss gerissen wurde. Das andere Opfer, das schon vor einigen Tagen evakuiert wurde, sei offenbar nach Hause zurückgekehrt und von den Rettungskräften tot in seinem überfluteten Haus aufgefunden worden.

Über fünfzig zeitweilige Übernachtungsmöglichkeiten seien in der Region vorhanden, sagte Karlin, allerdings wären gegenwärtig nur sechs von ihnen in Betrieb. „177 Menschen haben dort Zuflucht gefunden, weitere 1.505 entschlossen sich bei Familienmitgliedern und Freunden Unterschlupf zu suchen“, so der Gouverneur.

Heute Morgen wurden siebzig Personen, unter ihnen dreißig Kinder, in ein provisorisches Quartier in dem Dorf Schipunowo, dem Verwaltungszentrum der Region, verbracht. Dort seien sie eingehend untersucht worden und werden weiterhin medizinisch betreut. Drei Kinder wurden mit schweren Erkältungen in ein Krankenhaus eingeliefert.

Laut dem Gouverneur wird wegen der Schneeschmelze mit einem weiteren Ansteigen der Flut gerechnet. Darüber hinaus wird befürchtet, dass es in den kommenden Tagen, ausgelöst durch heftige Regenfälle, auch in benachbarten Gebieten zu derartigen Flutkatastrophen kommen wird.

Bereits 2014 wurde die Altai-Region zum Opfer der damals schwersten Hochwasserkatastrophe seit fünfzig Jahren. Damals waren 125.000 Menschen betroffen, der materielle Schaden, der durch die Flut angerichtet wurde betrug fünf Milliarden Rubel, umgerechnet über 75 Millionen Euro.

[mb/russland.NEWS]

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