Champions League: ZSKA empfängt heute die Bayern

Moskau. Platzt heute endlich der Knoten bei ZSKA Moskau in dieser Champions-League-Saison? Der FC Bayern steht zwar schon im Achtelfinale, ZSKA will aber heute um 18:00 Uhr (MEZ) in Chimki in der Oblast Moskau seine verbesserte Form unter Beweis stellen. Trainer Leonid Slutski von Moskau sagte, dass der FC Bayern München die „beste Mannschaft auf der Welt ist“, besteht aber darauf, dass sein Team trotz allem den Platz in der Europa League fest im Visier hat.

Seit dem 0:3 im Hinspiel im letzten September zeigt die Leistungskurve von ZSKA in der russischen Fußballmeisterschaft nach oben – der Titelverteidiger liegt jetzt nur noch drei Punkte hinter den beiden Tabellenführern: Zenit und Lokomotive Moskau. Die Moskauer lagen vor den letzten vier Spielen noch elf Punkte hinter Tabellenführer Zenit St. Petersburg.

Seydou Doumbia erzielte beim vierten ZSKA-Sieg  in Folge, am Samstag mit 1:0 im Derby gegen Spartak, sein siebtes Tor in den letzten fünf Spielen. Mario Fernandes absolvierte nach langwierigen Knieproblemen am Samstag seinen ersten Einsatz in dieser Saison. Slutski erklärte, es sei „noch nicht entschieden“, ob Doumbia spielen wird. Außerdem sei es eher „unwahrscheinlich“, dass Alan Dsagojew erstmals seit Mitte September zum Einsatz kommen wird.

 

Leonid Slutski sagte auf der gestrigen Pressekonferenz: „Ich bin sicher, dass wir viel besser spielen werden, als am ersten Spieltag gegen Bayern – aber ich bezweifele, dass das große Auswirkungen auf das Ergebnis haben wird. Bayern hat gerade gegen den letztjährigen Champions-League-Finalisten 3:0 gewonnen, sie sind derzeit einfach die beste Mannschaft der Welt.“

 

„Unser Ziel ist es, eine gute Leistung zu zeigen und an unsere Leistungsgrenze zu gehen. Sie werden sich natürlich Chancen herausspielen, wie gegen jede Mannschaft der Welt. Wir müssen im Angriff besser spielen, das hat im Hinspiel nicht so gut geklappt“, führte der Cheftrainer von ZSKA weiter aus.

 

Wir rechnen mit dieser Aufstellung von ZSKA:

 

Akinfejew; Fernandes, Ignaschewisch, Schennikow, A. Beresutskij; Elm; Honda, Wernbloom, Tosic, Milanow; Doumbia oder Musa

 

Und die Bayern?

 

Bayern steht erwartungsgemäß bereits als Achtelfinal-Teilnehmer fest, für die Münchner geht es nur noch um Platz eins oder zwei. Heftige Schneefälle in Moskau sowie ein Verkehrsstau (Normalität in Moskau) sorgten dafür, dass die Münchner ihr in der Arena Chimki geplantes Abschlusstraining gestern absagen mussten. Trainer Josep Guardiola versprach trotz aller Widrigkeiten, mit seiner Elf im Spiel Vollgas zu geben.

 

Bayern könnte mit dem zehnten Sieg in Folge einen neuen Rekord in der Champions League aufstellen. Mit dem Sieg gegen Viktoria Plzen am letzten Spieltag stellten die Münchner die bisherige Bestmarke des FC Barcelona aus der Saison 2002/03 ein.

 

Josep Guardiola, Trainer von Bayern sagte: „Mit den Wetterbedingungen müssen wir klarkommen. Es war ein langer Flug, aber Moskau hatte auch einen weiten Flug nach München. Es wird eine Frage des Kopfes sein. Obwohl wir schon qualifiziert sind, werden wir das Spiel hoch konzentriert angehen. Im November, in dieser Phase, ist ZSKA sehr gefährlich. Wir müssen super super super spielen, wenn wir gewinnen wollen.“

 

„Wir haben einige Verletzungsprobleme und müssen auf zahlreiche Spieler verzichten, aber ich werde das bestmögliche Team auflaufen lassen. Es wird ein schweres Spiel. Da wir schon in der nächsten Runde stehen, könnte man meinen, dass wir den Fuß vom Gas nehmen, aber das werde ich schon verhindern“, ergänzte Guardiola.

 

Und dann gibt es bei den Bayern ja auch noch so seinen „Maulwurf“. Am besten man hält dieses wie Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß – für ihm ist die Maulwurf-Affäre kein Thema. „Die Spieler lachen sich halb tot über die Schlagzeilen. Ich lächle auch darüber. Wenn das unsere einzigen Probleme sind, können wir gut damit leben“, sagte Hoeneß am Dienstag vor dem Abflug der Bayern nach Moskau.

 

ZDF soll besser weiter „Topfgeldjäger“ senden – ist sehr „interessant“

 

In Deutschland wird das Champions-League-Spiel zwischen ZSKA Moskau und Bayern München nicht im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein. Der FC Bayern München garantiert in Deutschland zwar die stärksten Reichweiten und auch viel größere als Bayer Leverkusen. Trotzdem entschied sich das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) für eine Partie mit Beteiligung von Leverkusen statt das Spiel in Moskau zu übertragen. Angeblich weil die Partie wegen der Zeitverschiebung schon um 18.00 Uhr deutscher Zeit beginnt.

 

Das ZDF hätte seine Fußballübertragung gerade zu dieser „Primetime“ mit allerhand Reklame finanzieren können – und trotzdem hat man sich in der Sportredaktion in Mainz dafür entschieden, lieber den Auftritt Leverkusens gegen Manchester United zu zeigen. Der Bezahlsender „Sky“ hingegen weitet heute seine Berichterstattung zur Champions League aus, er steigt bereits um 17.00 Uhr ein und sendet wie gewohnt bis Mitternacht.

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