Bereits 37 Tote bei Kaufhausbrand in Kemerowo

Das Feuer, das am frühen Sonntagnachmittag in einem Einkaufs- und Vergnügungszentrum in der sibirischen Stadt Kemerowo ausgebrochen war, hat mittlerweile bereits 37 Todesopfer gefordert. 43 Menschen wurden dabei verletzt, mehr als hundert mussten vorsorglich evakuiert werden. Die Einsatzkräfte suchen nach weiteren Opfern.

Etwa eine Stunde nach Ausbruch des Brandes war von 4 Todesopfern die Rede, eine Weile später meldeten die Einsatzkräfte, dass 12 Menschen den Flammen zum Opfer fielen. Inzwischen drangen die Helfer in einen der Kinosäle in dem Gebäude vor und fanden dort weitere 13 leblose Körper,.

„Die Zahl der Todesopfer ist damit auf insgesamt 37 gestiegen“, sagte der erste stellvertretende Gouverneur der Region Kemerowo, Wladimir Tschernow zur Stunde. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Tote gefunden werden, heißt es. 20 Menschen seien aus den Flammen gerettet worden, so die Feuerwehr, die immer noch im Einsatz ist.

Das Feuer im Einkaufszentrum Simnjaja Wischnja im Stadtzentrum von Kemerowo breitete sich vom vierten Obergeschoss auf weitere Räumlichkeiten aus und setzte dadurch eine Fläche von rund 1.600 Quadratmeter in Brand.

Der Brandherd konnte inzwischen lokalisiert werden, bestätigte die Feuerwehr vor Ort. Ein Strafverfahren wegen mutmaßlicher Brandstiftung wurde mittlerweile eingeleitet.

43 verletzte Personen befinden sich in ärztlicher Obhut. Ein großer Teil davon wurde in Krankenhäuser verbracht. Unter den Leichen seien laut der Sprecherin der örtlichen Einsatzleitung mindestens vier von Kindern gefunden worden.

Rund 70 Menschen, darunter 40 Kinder, die sich zum Zeitpunkt der Katastrophe möglicherweise in dem Gebäude befunden haben sollen, würden noch vermisst, berichten örtliche Medien über die Ungewissheit von Angehörigen. Die Einsatzleitung der Brandbekämpfung konnte 35 davon bestätigen. Es sei ihr bisher nicht gelungen, mit ihnen in Kontakt zu treten.

Das Einkaufszentrum Simnjaja Wischnja, zu Deutsch Winterkirsche, wurde mit einer Gesamtfläche von 23.000 Quadratmetern im Jahr 2013 eröffnet. Es verfügt über einen Parkplatz für 250 Autos, Geschäfte, eine Bowlingbahn, ein Kinderzentrum, ein Kino sowie einen Streichelzoo.

„Der Präsident wurde über die Tragödie in der Region Kemerowo informiert“, erklärte Wladimir Putins Sprecher Dmitry Peskow in der Zwischenzeit. „Wladimir Putin spricht den Familien derer, die bei dem Brand ums Leben gekommen sind, sein aufrichtiges Beileid aus und wünscht allen Verletzten die baldige Genesung“, so Peskow.

„Putin verfügte, dass sich das Notfallministerium sofort am Standort einzufinden hätte und alle notwendigen Maßnahmen zur Mobilisierung von Arbeitskräften einleiten solle“, sagte der Kreml-Sprecher und fügte hinzu, dass zusätzliche technische Mittel wie Roboter, Drohnen und andere Ausrüstung aus Krasnojarsk und Moskau geschickt würden.

Zusätzlich wurde laut Peskow Anweisung gegeben, unbürokratische Hilfe für die Familien der Verletzten zu organisieren.

[mb/russland.NEWS]

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