Laut der Strafvollzugsbehörde FSIN ist die Anzahl der Häftlinge in russischen Strafvollzugseinrichtungen seit dem Zusammenbruch der UdSSR auf einen Tiefststand gefallen, hieß es am Vorabend des 12. März – dem ’Tag der Mitarbeiter im Strafvollzug’, den es in Russland seit 2010 gibt.
Zar Alexander II hatte am 12. März 1879 die erste staatliche Gefängnisbehörde ins Leben gerufen.
FSIN-Chef Gennadij Kornijenko gratulierte seinen fast dreihunderttausend Kollegen auf der Webseite der Mammutbehörde und verbreitete die gute Nachricht „wir haben 2016 die niedrigste Zahl von eingesperrten Personen in der neuesten Geschichte der Russischen Föderation“.
Nach dem Zerfall der UdSSR stieg die Zahl der Menschen hinter Schloss und Riegel bis zum Ende der 1990er Jahre stetig an. In Russland saßen damals mehr Menschen ein als in den Zeiten der Sowjetunion. Seit dem Jahr 2000 sind die Zahlen von Verdächtigen, Verurteilten und Eingesperrten kontinuierlich gefallen. Nur in den Jahren 2006 und 2007 gab es einen kleinen Anstieg. Zur Jahrtausendwende saßen noch über eine Millionen Russen hinter Gitter.
Zum 1. März saßen in russischen Gefängnissen laut Behördenstatistik 626.000 Gefangene ein, mit einer Frauenquote von 7,8 Prozent. In Untersuchungsgefängnissen befanden sich mehr als 107.000 Menschen.
Mit einer Inhaftiertenrate von 433 pro 100.000 Einwohner liegt Russland im weltweiten Vergleich auf Platz neun. In den USA liegt die Rate auf 666, nur durch die Seychellen mit 799 übertroffen. Ende 2016 verbüßten ihre Strafe in Deutschland 62.865 Täter hinter Gittern, mit einer Inhaftiertenquote von 76 je 100.000 Einwohner.
Das russische Strafvollzugsystem besteht aus die 716 Besserungsanstalten, 24 Jugendgefängnissen, 8 Zuchthäusern, 126 Straflagern, 217 Untersuchungshaftanstalten und 81 Strafvollzugsaufsichtsbehörden mit 2.399 Dienststellen.
[hub/russland.RU]
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