Belarussische Staatsmedien veröffentlichen Abschrift eines Gesprächs über NavalnyLukaschenko 200816

Belarussische Staatsmedien veröffentlichen Abschrift eines Gesprächs über Navalny

Die belarussischen Staatsmedien haben eine Aufzeichnung eines Gespräch-Fragments, das sich insbesondere auf die Situation mit dem russischen Oppositionsführer Alexei Navalny bezieht, veröffentlicht.

Demnach seien auf der Aufnahme zwei männliche Stimmen zu hören, die Englisch sprechen. Wer genau das Gespräch führt, gehe aus der Aufzeichnung nicht hervor. Laut den belarussischen Medien ist dies „eine abgefangene Verhandlung zwischen Warschau und Berlin“.

Einer der Gesprächspartner sagt, dass „die Materialien über Navalny fertig sind, an die Verwaltung der Kanzlerin weitergeleitet werden, wir warten auf ihre Erklärung.“

Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Gespräch zwischen Vertretern Polens und Deutschlands stattfindet.

Am vergangenen Donnerstag bezeichnete der belarussische Präsident Lukaschenko die Informationen über die Vergiftung von Navalny als Fälschung und bezog sich dabei auf dieses abgefangene Gespräch zwischen „Warschau und Berlin“. „Wir haben ein interessantes Gespräch abgefangen, das – ich werde es Ihnen zum Lesen geben, wir werden es vorbereiten und an den FSB senden – deutlich zeigt, dass dies eine Fälschung ist. Es gab keine Vergiftung von Navalny“, sagte Lukaschenko bei einem Treffen mit dem russischen Premierminister Michail Mischustin in Minsk. Er wurde von der staatlichen Agentur BelTA zitiert.

Laut Lukaschenko wurde das Gespräch am Vortag abgefangen. „Gestern oder vorgestern, ich erinnere ich mich nicht genau, vor Merkels Statement haben wir das Gespräch abgefangen. Wir verstehen es so, dass Warschau mit Berlin spricht. Zwei Agenten sind im Kontakt“, sagte Lukaschenko.

Die Aussagen des belarussischen Präsidenten sind bereits vom Sprecher der deutschen Regierung, Steffen Seibert, bestritten worden.

Auch das polnische Außenministerium hat die Informationen des belarussischen Geheimdienstes über das „Gespräch zwischen Warschau und Berlin“ über die mögliche Vergiftung des russischen Oppositionsführers Alexei Navalny zurückgewiesen.

„Wir dementieren die belarussischen Berichte über das angebliche Telefongespräch zwischen Warschau und Berlin, in dem die Behörden beider Länder angeblich zugegeben haben, dass Alexei Navalny nicht vergiftet wurde“, heißt es in der Nachricht.

Am 2. September gab die Bundesregierung bekannt, dass ein Bundeswehrlabor Spuren des Giftes aus der Nowitschok-Gruppe in Navalnys Körper gefunden habe.

Alexei Navalny verlor das Bewusstsein, als er am 20. August von Tomsk nach Moskau flog. Der Politiker wurde als Notfall in Omsk ins Krankenhaus eingeliefert. Navalnys Mitarbeiter sagten, er sei vergiftet, aber die Omsker Ärzte fanden keine Spuren von Gift in seinem Körper. Am 22. August wurde er mit einem Sonderflug nach Berlin gebracht. Dort übernahmen Ärzte der Charité-Klinik seine Behandlung.

[hrsg/russland.NEWS]

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