30 „Afro-Dörfer“: Russland gründet Kolonien für burische Afrikaner

30 „Afro-Dörfer“: Russland gründet Kolonien für burische Afrikaner

Bei einer Zeremonie in der Region Twer kündigte Konstantin Klimenko, Rektor der Eurasischen Internationalen Universität, die Einrichtung von 30 Dörfern für afrikanische Migranten an. Das im Amtsblatt der russischen RegierungRossiskaja Gaseta erwähnte Pilotprojekt sieht die Einrichtung von Dörfern mit einer technischen Infrastruktur für die Landwirtschaft, zuerst in Kartoffelanbau und Viehzucht, vor. Die ersten Dörfer werden in den Regionen Moskau und Twer entstehen, danach soll das Projekt auf das ganze Land ausgeweitet werden.

An der Veranstaltung nahmen regionale Abgeordnete und Mitarbeiter von Exekutivbehörden, sowie Mitarbeiter der Repräsentanz des Internationalen Afrikanischen Kongresses in Russland teilv–außerdem afrikanische Diplomaten, Leiter afrikanischer Gemeinschaften und Vertreter der Organisation Investment Russia.

Ziel des Projekts ist es, innerhalb von fünf Jahren 3.000 Familien von Buren – afrikanische Bauern, Nachkommen von Einwanderern nach Afrika, meist aus Holland – eine neue Heimat zu bieten. Diese europäischen Bauern sind seit langem in Afrika ansässig und suchen derzeit nach Möglichkeiten, nach Russland zu ziehen.

Viele Afrikaner hätten sich der Orthodoxie zugewandt und ziehen nach Russland – sie fühlen sich von unserem Land angezogen, das eine hohe moralische und geistige Ordnung und traditionelle Familienwerte aufweist, so Konstantin Klimenko, auch Generalvertreter des Afrikanischen Internationalen Kongresses in Russland.

In der Nähe des neuen Dorfes bei Twer, etwa 180 Kilometer nordwestlich von Moskau, gibt es einen landwirtschaftlichen Komplex, der Milchprodukte herstellt. Die Afrikaner werden dort arbeiten. Eine ähnliche Kolonie soll in der Region Moskau entstehen. Wo genau, ist noch nicht bekannt. Diese Pilotdörfer werden Aufschluss über die weitere Ausdehnung des Projekts in Russland geben.

Bereits am 1. September startet die Eurasian International University (EIU) ein Bildungsprogramm in russischer Sprache, etwa 200 Personen werden die Sprache in den Online-Kursen der Universität lernen.

Die afrikanischen Migranten sollen in ihrer neuen Heimat auch zu Mikroinvestoren werden: Sie werden ihre eigenen Häuser bauen, kleine Unternehmen, Kindergärten, Gesundheitszentren und ähnliches eröffnen, so der Pressedienst der EIU.

Präsidentensprecher Dmitri Peskow hatte Ende letzter Woche orakelt, viele Menschen seien „gespannt auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und Afrika“. Der afrikanische Kontinent und die afrikanischen Länder gehöre zu den dynamischsten Kontinenten der Welt. Der Kontinent mit dem größten ungenutzten Potenzial und der Kontinent, der nach Partnern sucht. Viele Staaten seien neidisch auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und Afrika, so Peskow.

Eine weitere Delegation von Afrikanern wird im September dieses Jahres die Russische Föderation besuchen. Zur Erinnerung – am Russland-Afrika-Gipfel vom 27. bis 28. Juli in St. Petersburg nahmen Vertreter von 49 Ländern des Kontinents teil, darunter 17 Staatsoberhäupter.

Das RuNet reagiert wie gewohnt bissig über ein „Schwarzes Russland“. Von der Frage, ob „Putin jetzt eine Politik verfolgt, die Bürger durch Migranten ersetzt“ bis hin zu Sarkasmus: In die Schulgeschichtsbücher werde wohl noch hineingeschrieben, dass „das Konzept der ‚russischen Welt‘ aus Afrika stamme, weil der erste Mensch auf diesem Kontinent aufgetaucht sei und daher jeder Mensch Russe sei!

[hrsg/russland.NEWS]

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