Starben die in Zentralafrika getöteten russischen Reporter in einem Hinterhalt?

Vielleicht sind die drei in der Zentralafrikanischen Republik getöteten russischen Journalisten bei ihren Recherchen zu russischen Söldnern in einen Hinterhalt geraten, vermutet die Medienorganisation MBK des im Exil lebenden Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski. Damit widersprach die Organisation Angaben der russischen Regierung, wonach die drei Journalisten mutmaßlich Opfer eines Raubüberfalls wurden.

„Die Version eines Raubmordes als Motiv der Täter wird von vielen Faktoren in Frage gestellt“, berichtet MBK auf ihrer Webseite. Die Mörder hätten zweifelsfrei auf das Fahrzeug der drei Reporter gewartet. Sogar eine Beteiligung von russischen Söldnern an dem mutmaßlichen Hinterhalt sei nicht ausgeschlossen, vermutet MBK. Rund zehn Personen sollen mehrere Stunden auf das Auto der Journalisten gewartet haben, hätten Befragungen vor Ort ergeben.

Die drei Journalisten, die über ein russisches Unternehmen namens Wagner recherchierten, waren Ende Juli erschossen aufgefunden worden. Diese Firma soll in Absprache mit dem Kreml Söldner in Kriegs- und Krisengebiete wie die Ukraine und Syrien entsenden. Auftraggeber der Recherche war die von Chodorkowski finanzierte MBK, die nach dem Tod der Journalisten eigene Ermittler in die Region schickte.

Chodorkowski hatte die Version eines tödlichen Raubüberfalls bereits in einem Interview mit CNN zurückgewiesen. Ihm lägen Informationen vor, dass die Journalisten vor einer Reise nach Zentralafrika gewarnt worden seien.

Russland unterstützt nach eigenen Angaben seit Anfang des Jahres die Republik Zentralafrika mit Militärausbildern und leichten Waffen. Wie AFP berichtete, soll der Sicherheitsberater des Präsidenten Faustin-Archange Touadéra ein russischer Staatsbürger sein.

Das an Rohstoffen reiche Land gilt als äußerst instabil und ist für seine ausufernde Korruption bekannt. Weite Teile des Landes werden von bewaffneten Banden kontrolliert.

[hub/russland.NEWS]

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