Die größten militärischen Übungen der NATO seit dem Kalten Krieg sollen für Russland, dem Nachbarn Norwegens, ein Warnsignal sein, schreibt das Wall Street Journal.
Eine solche Demonstration der Macht ist aber auch eine Botschaft für das Gastland und die anderen 28 Mitglieder der NATO, dass für Sicherheit bezahlt werden muss, heißt es in dem Artikel.
Diese militärischen Übungen zeigen die Bereitschaft der NATO, ihre Verbündeten – wie Norwegen – zu schützen, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag. In seiner Rede erinnerte er auch an die Verpflichtungen Norwegens gegenüber seinen NATO-Verbündeten, indem er auf das vereinbarte Ziel hinwies, dass die NATO-Mitglieder 2% ihres BIP für die Verteidigung ausgeben sollen.
Analysten sind jedoch der Meinung, dass es für Norwegen schwierig sein wird, 2% des BIP für die Verteidigung auszugeben, da dies für die meisten Bewohner des Landes keine Priorität hat. Der Dozent des Norwegischen Instituts für Verteidigungsforschung Paal Hilda begründet dies mit der Tatsache, dass in Norwegen ein Konflikt mit Russland als unwahrscheinlich angesehen wird.
„Die Menschen fühlen keine besondere Bedrohung durch Russland“, sagte Hilda.
Zwar werde festgestellt, dass Russland seine Nordflotte, die sich der modernsten U-Boote rühmen kann, verstärkt hat. Nach Ansicht des Norwegischen Verteidigungsministers Frank Backe-Jensen ist Russland jedoch derzeit keine direkte militärische Bedrohung für Norwegen. Norwegen versuche, gute Beziehungen zu Russland zu haben. Jedoch sei man besorgt, dass ein möglicher Konflikt mit einem Drittstaat Russland zu einer militärischen Aktion zwingen würde, um seine Nordflotte zu schützen.
An den zweiwöchigen Übungen der NATO beteiligen sich etwa 50.000 Soldaten, 250 Flugzeuge und 65 Schiffe aus den NATO-Ländern und Nachbarn Norwegens: Schweden und Finnland.
[hmw/russland.NEWS]
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