Kriminalität in Russland: die Gesellschaft wird humaner© russland.news

Kriminalität in Russland: die Gesellschaft wird humaner

Das Online-Wissenschaftsmagazin Demoscope Weekly hat Statistiken zur Kriminalität in Russland für das Jahr 2023veröffentlicht. „Das Niveau der Kriminalität und ihre Entwicklung sind wichtige Merkmale des sozialen Wohlstands und der Lebensqualität der Bevölkerung. Kriminalität trägt zur Sterblichkeit bei und verursacht mehr oder weniger große gesundheitliche Schäden in der Bevölkerung“, schreiben die Autoren des Artikels, der im vom Wischnewsky-Instituts für Demographie an der Higher School of Economics (HSE) herausgegebenen Wissenschaftsmagazin erschien.

Nach Angaben des staatlichen Statistikamtes Rosstat wird die russische Gesellschaft immer humaner und die Gesamtkriminalitätsrate ist auf 1.331 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken (gegenüber 1.341 Fällen im Jahr 2022). Zum Vergleich: Im Jahr 2006 lag diese Zahl noch bei 2.695 Straftaten, das heißt, die Kriminalität hat sich in diesem Zeitraum halbiert. Nach Angaben des Innenministeriums gab es im Jahr 2023 insgesamt 1.95 Millionen Straftaten und 21.000 Todesfälle infolge von Straftaten.

„Nach den Statistiken von Rosstat und anderen Behörden zu urteilen, ist die Kriminalitätsrate in Russland seit 2017 relativ stabil geblieben. In den elf Jahren zuvor war die Kriminalität nach einem Höchststand im Jahr 2006 relativ schnell zurückgegangen“, heißt es in dem Artikel. Damals wurde die höchste Zahl an Delikten seit der statistischen Erfassung registriert – 3,8 Millionen gegenüber 2,53 Millionen im Jahr 2002. Die Kriminalität ist also innerhalb von vier Jahren um das 1,5-fache gestiegen.

Der moderate Rückgang der registrierten Straftaten setzte sich in den Jahren 2021 und 2023 fort. Während der Rückgang in den Jahren 2021 und 2022 bei 1,9 Prozent pro Jahr lag, betrug er im Jahr 2023 ein Prozent.

Dabei sind große regionale Unterschiede festzustellen. So lag die Kriminalitätsrate in Tschetschenien bei 145 Straftaten pro 100.000 Einwohner, während sie in der Republik Komi mit 2.141 fast 15-mal so hoch war. Karelien liegt bei der Gesamtkriminalität nach Komi an zweiter Stelle. In Tschetschenien kamen auf 100.000 Einwohner drei Tote, in Tuwa 62.

[hrsg/russland.NEWS]

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