WM-Blog – Wieder zu Hause und nun Koffer auspacken

Die Schmach von Kasan (Kasan? Kasan gibt es nicht!) hängt jetzt von einer Russin handgefertigt und mit Datum versehen zentral an unserem Kühlschrank!

Mache mir schlimme Vorwürfe ob es an meinem von Anfang an deformierten Zauberhut lag, dass wir nicht wieder Weltmeister geworden sind? Als Fan macht man sich ja so seine Gedanken. Die Rituale müssen stimmen. Mit der beabsichtigten Hutreparatur in Kaiserslautern hatte es zeitlich vor der WM leider nicht mehr geklappt.

Dieses norwegische Wundermittel (danke Guntar!) hat uns vermutlich in Wolgograd und weiter entlang der Wolga vor Schlimmerem bewahrt. Zuvor hatten es die Viecher sogar einmal geschafft, durch die Strümpfe hindurch in die Fußsohle zu stechen! Vermutlich hätten sie es ohne Mygga sogar geschafft, auch durch eine Wolldecke auf uns einzustechen.

Weissagerische Fähigkeiten der russischen Zentralbank

Olga, die uns in Saratow so herzlich begrüßt hatte, schenkte uns beim Abschied noch jeweils einen 100-Rubel-Sonderdruck, von dem es nur etwa 2 Millionen Scheine gibt.
Gut darauf zu erkennen die Parade des russischen Torhüters Akinfeev beim Elfer-Drama gegen Spanien im Achtelfinale, als er mit der Hacke den entscheidenden Elfmeter parierte.
Danke, Olga, für diese schöne Erinnerung!
Sapsan-Beutelinhalt
Russen versuchen, einem die Zugfahrt so angenehm wie möglich erleben zu lassen. Hier ein Foto zum Beutel-Inhalt unserer Fahrt mit dem Schnellzug Sapsan von Moskau nach St. Petersburg (die 800 km schaffte er unter 4 Stunden):
Liebenswert finde ich, dass neben einer Augenbinde, Ohrstöpseln (Norberto!!!), Hausschuhen und einem Kofferanhänger auch ein kleiner Schuhlöffel dabei lag.
Tag 1 zu Hause
Überrasche meine Frau damit, dass ich nicht so kaputt bin wie nach dem Brasilien-Trip 2014. Versorge sie gut mit den bereits erwähnten Geschenken. Kommt gut an.
Nicht so gut an kam mein Statement beim Einkauf der Geschenke am Moskauer Flughafen gestern. Dort hatte ich drei Paar Ohrringe gekauft (für meine Frau und die beiden Töchter) und gegenüber der Verkäuferin erwähnt: „Für meine drei Frauen. Bin Moslem.“
Außer großen Augen erfolgte keine weitere Reaktion. Mit einem sich freuendem (tatsächlichen Moslem) Norberto zogen wir weiter Richtung Gate Number 2.
Den ganzen Tag heute hieß es Koffer auspacken, Mitbringsel verteilen und Wäsche waschen. Meine Frau war froh, mich wieder unversehrt in die Arme nehmen zu können. Und ich war es ebenso.
Heute Abend dann eine sehr ungewöhnliche Situation:
Bekam Hunger und fuhr in eine der Pizzerien in unserer Gemeinde. Beim Warten auf die Bestellung drehte sich plötzlich eine mir nicht näher bekannte Frau um und meinte:
„Eine Super-Aktion, das mit dem Schwenker! Wir haben das im Urlaub auf Madeira mitbekommen, dass du einen Schwenker auf dem Roten Platz aufgestellt hast.“
„Wow, auf Madeira sogar!“
„Ja, wir sind doch alle Saarland!“, meinte sie mit einem Augenzwinkern.

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