WM 2018: Ein Ball, ein Stadion – und der Messi

Der Ball ist rund. Ein vollgepacktes Wochenende mit einem turbulentem Programm steht bevor. In Europa wird um die allerletzten Startplätze für die WM 2018 gekickt, das offizielle Spielgerät des Fußball-Weltturniers wird offiziell vorgestellt und ein absoluter Superstar gibt sich die Ehre in einem alten Stadion im neuen Gewand.

Am morgigen Samstag um 14:00 (MEZ) ist es soweit. Der Ball, mit dem ab dem 14. Juni 2018 die 32 teilnehmenden Teams der 21. Fußball-Weltmeisterschaft um den Titel kämpfen werden, wird offiziell präsentiert. Mit seinem relativ schlichten, schwarz-weiß geflecktem, Design erinnert der „Telstar 18“, so der Produktname, des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Adidas an die großen Zeiten im Fußball. Allerdings nur äußerlich – im Inneren der Kurstoffkugel, die nur noch entfernt an einen Lederball erinnert, befindet sich High-Tech.

Mittels einem eingebauter Mikrochip soll es Fans ermöglicht werden, personalisierte Inhalte interaktiv über das Smartphone abzurufen und innerhalb einer weltweiten Community zu interagieren und kommunizieren. „Mit dem überarbeiteten Panel-Design und der Integration eines NFC-Chips setzt der ‚Telstar 18‘ neue Maßstäbe in Sachen Produktinnovation und Design“, preist Roland Rommler, der Category Director für Fußball-Produkte bei Adidas, das neueste Produkt des Herstellers.

So gut wie neu ist auch der Ort, an dem der High-Tech-Ball zum ersten Mal zum Einsatz kommen wird. Die wohl berühmteste Sportarena Russlands, das für vergleichsweise bescheidene 350 Millionen Euro umgebaute Luschniki-Stadion, wird morgen anlässlich des Testspiels Russland gegen Argentinien nach vier Jahren Bauzeit wieder seine Pforten öffnen. In der mit viel Glas, Licht und Raum gestalteten Arena wird am 15. Juli des kommenden Jahres auch das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Die größte Herausforderung beim Umbau des Luschniki war die Erhaltung der monumentalen historischen Fassade aus dem Jahr 1956, so der Architekt Murat Achmadijew.

Dementsprechend war dem russischen Verband von hoher Bedeutung, für die erste Partie im neuen WM-Tempel einen erstklassigen Gegner zu gewinnen. Für den russischen Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow hingegen ist dieses Freundschaftsspiel ein wichtiger Test für das große Turnier. „Wir müssen gegen solche Gegner spielen, um zu verstehen, wie wir weiterarbeiten müssen“, sagte der Coach vor der Begegnung zu den Pressevertretern. Sportlich, so Tschertschessow, habe die Sbornaja lange auf diese Partie hingearbeitet. Im übrigen ist es erst die zweite Begegnung der beiden Mannschaften auf dem Rasen.

Mit bei der morgigen Herausforderung ist einer, wegen dem gerade halb Moskau Kopf steht – Lionel Messi. In den russischen Medien feiert man Messi schon seit Tagen als „besten Fußballer der Welt“. Das Aufgebot der Sicherheitskräfte, die den Ausnahmespieler beschützen sollen, ist dem eines Weltstars würdig. Vierzig muskelbepackte Bodyguards folgen ihm auf Schritt und Tritt. „Moskau empfängt Messi mit bis an die Zähne bewaffneten Spezialkräften“, ließ sich daraufhin die Zeitung Komsomolskaja Prawda hinreißen. Der Sport-Express hatte indes einen simplen Rat für Selfie-Jäger: Einen Tag in der Kälte vor dem Hotel Ukraina ausharren und hoffen.

Und weil Messi anerkannter Maßen eine Ausnahme unter den Fußballspielern ist, hat er den neuen WM-Ball, der bestmögliche Spielbarkeit bieten soll, schon vorab testen dürfen. Das Fazit aus dem berufenen Mund des fünfmaligen Weltfußballers: „Ich mag alles daran: das neue Design, die Farben – einfach alles.“ Von Moskau wird er ohnehin nicht allzu viel zu sehen bekommen.

[mb/russland.NEWS]

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