Der Schriftsteller Wladimir Woinowitsch ist im Alter von 85 Jahren an Herzversagen gestorben. Er wurde 1932 in Stalinabad (Duschanbe) geboren. Seine ersten Arbeiten wurden in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre veröffentlicht. In den 1960er Jahren wurde das Gedicht „Vierzehn Minuten vor dem Beginn“ („Ich glaube Freunde, Karawanen von Raketen …“), vertont und zur inoffiziellen Hymne der sowjetischen Kosmonautik. Insgesamt hat Woinowitsch Texte für mehr als 40 Lieder geschrieben.
Neben anderen bekannten Werken sind die Anti-Utopie Moskau 2042, die Geschichte Cap und Zwei Kameraden, ein Buch über Alexander Solschenizyn, Porträt vor dem Hintergrund der Mythen sowie der Roman Monumental Propaganda große Erfolge geworden.
In den späten 1960er Jahren nahm Voinovich aktiv an der Menschenrechtsbewegung teil, wodurch er mit den Behörden in Konflikt geriet. Sein satirischer Roman „Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin“ ging in Samisdat und wurde dann im Ausland veröffentlicht. Im Jahr 1980 wurde er aus dem Schriftstellerverband geworfen, wurde er aus der UdSSR ausgewiesen und im Jahr 1981 wurde ihm seine sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen. Im Jahr 1990 bekam er die sowjetische Staatsbürgerschaft zurück und kehrte in seine Heimat zurück.
Nach der Wende in Russland wurde er 1990 offiziell rehabilitiert und mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem russischen Staatspreis für den Roman Aglaja Rewkinas letzte Liebe. Seit der Rehabilitation pendelte er zeitweise zwischen München und Moskau. Seine Werke sind bislang in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden. 2016 wurde er mit dem Lew-Kopelew-Preis ausgezeichnet.
In deutscher Sprache sind erschienen (Auswahl):
Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin
Iwan Tschonkin, Thronanwärter
Auf gut Russisch oder Der ich hätte werden können
Brieffreundschaften
Zwei Freunde
Ihr seid auf dem richtigen Weg, Genossen
Aglaja Rewkinas letzte Liebe
Zwischenfall im Metropol. Meine erstaunliche KGB-Akte
Kontinent III
Moskau 2042
Die Mütze
[hmw/russland.NEWS]
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