[Von Gunnar Jütte] Wir sind sicherlich nicht zimperlich wenn es darum geht den sogenannten Mainstream-Journalismus in seinem Russland-Bashing anzugreifen. Ganz besonders, wenn es um die großen Player wie ARD und ZDF geht.
So bekommen wir auch mal was zurück. Sicher ist nun n-tv, obwohl zu RTL gehörend, keiner von den großen Playern, aber auch n-tv wollte mal in der Riege mitspielen und die Moskau-Propaganda aufdecken.
Unter „Moskaus Propaganda-Krieg in Deutschland – Die Mär vom „Referendum“ in Venedig“ versucht sich Issio Ehrich, Politik-Redakteur bei n-tv.de, als Russlandkommentator. Wie man an seinen anderen Kommentaren sehen kann, ganz auf deutscher Mainstreamlinie.
Nun hat er aber anscheinend etwas gefunden, um die Moskauer Propaganda zu entlarven und uns gleich mit.
Recht hat er, dass das russische Fernsehen „Russia Today“ und auch die „Stimme Russlands“ eine sogenannte „Volksabstimmung“ in Venedig aufgeblasen haben, als wenn die EU dabei untergeht. Übersehen hat er dabei, dass z. B. das ORF (österreichisches Fernsehen) und die „Tiroler Tageszeitung“ auch die „Kremlpropaganda“ verbreitet haben und von einem Referendum gesprochen haben.
Issio Ehrich bezieht sich ausdrücklich nur auf die russischen Medien „Russia Today“, „Stimme Russlands“ und „russland.RU“. Wie schreibt er so treffend: Bei den drei Medien handelt es sich nicht um irgendwelche deutsch- und englischsprachigen Medien mit Fokus auf Russland. „Stimme Russlands“ ist eine staatliche russische Rundfunkanstalt. „Russland.ru“ ist registriert beim russischen Ministerium für Presse-, Fernseh- und Radioangelegenheiten. Und „Russia Today“ ist ein staatlich finanzierter Sender mit Sitz in Moskau, dessen vornehmliche Aufgabe es ist, dem Ausland die putinsche Weltsicht zu vermitteln.
Als so ein Schwergewicht bezeichnet zu werden, erfüllt uns natürlich mit Stolz. Trotzdem müssen wir den Verdacht, wir wären ein Kremlmedium und wie unser Kollege vom „Focus“, Boris Reitschuster, mal behauptete, vom Kreml bezahlt, dann doch zurückweisen.
Unsere Registrierung hat nichts mit kremlnah zu tun, sondern ist für Massenmedien in Russland üblich, weil, anders als in Deutschland, wir dadurch unsere Presseausweise selber ausstellen können und keine Akkreditierung beim russischen Außenministerium brauchen wie ausländische Medien und Journalisten. Registriert beim russischen Ministerium für Presse-, Fernseh- und Radioangelegenheiten sind alle Massenmedien in Russland, von kremltreu (RT, Rossiyskaya Gazeta u.A.) bis zu kremlkritisch (Echo Moskvy, Novaya Gazeta u.A.).
Nochmal auf die „Volksabstimmung“ in Venedig zurückkommend sei noch erwähnt, dass Issio Ehrich zwar richtig festgestellt hat, „Auch „Russland.ru“ berichtet ausführlich. „Venedig tut es auch – Referenden sind schick“, heißt es zynisch in einer Glosse.“ , aber anscheinend das Wort „Glosse“ nicht begriffen hat. Laut Wikipedia „ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag“.
Nicht umsonst stand der Beitrag bei uns nicht unter Politik, sondern unter Verschiedenes.
Aber Hauptsache, die Welt von Herrn Issio Ehrich ist wieder zurechtgerückt und man hat die „Feinde“ ausgemacht.
Zu uns bleibt mir nur zu schreiben, russland.RU berichtet in Wort und Bild aus Russland und über Russland. Ungebunden, unabhängig und überparteilich. Ohne Vorurteile und Stereotypen versucht russland.RU Hintergründe und Informationen zu liefern um Russland, die Russen und das Leben in Russland verständlicher zu machen. Da wo die großen Verlage und Medienanstalten aufhören fängt russland.RU an.
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