Wie viel hat die Unterstützung der Ukraine die Menschen in verschiedenen Ländern im Jahr 2022 gekostet? Für einen Amerikaner kostet es knapp 200 Dollar (184 Euro), für einen Briten etwa 90 Pfund (etwa 100 Euro) und für einen Deutschen etwa 65 Euro. Für einen Esten waren es 255 Euro, für einen Letten 178 Euro, für einen Litauer 100 Euro und für einen Polen 80 Euro.
Statista hat berechnet, wie viel die Länder für Waffen, humanitäre Hilfe und finanzielle Unterstützung der Ukraine ausgegeben haben. Die Berechnungen wurden von Anfang des Jahres bis zum 20. November durchgeführt. In absoluten Zahlen sind die USA führend. Seit Beginn des Krieges haben sie 47,8 Milliarden Euro (50,9 Milliarden Dollar) bereitgestellt. Die Hälfte dieses Geldes stammt aus der Lieferung von Waffen aus den Depots der US-Armee oder der Finanzierung von Waffenkäufen. Etwas mehr als ein Drittel entfiel auf die finanzielle Hilfe und ein Fünftel auf die humanitäre Hilfe.
An zweiter Stelle steht Großbritannien mit 7,09 Milliarden Euro. An dritter Stelle steht Deutschland mit 5,45 Milliarden Euro. An vierter Stelle steht Kanada mit einem Gegenwert von 3,8 Milliarden Euro.
Wenn man jedoch nachrechnet, wie viel die Länder im Vergleich zu ihrer Kapazität geben konnten, ändert sich das Bild.
Das US-BIP im Jahr 2022 wird auf etwas mehr als 25 Billionen Dollar geschätzt (die hier und unten genannten BIP-Zahlen sind vorläufige Schätzungen). Es hat sich herausgestellt, dass Amerika etwa 0,2 Prozent des BIP für die Ukraine ausgegeben hat. Bloomberg hat eine andere Schätzung als Statista: Laut Statista haben die USA der Ukraine im Laufe des Jahres 65 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt, was auch in diesem Fall nur 0,25 Prozent des BIP entspricht. Gemessen am BIP gab das Vereinigte Königreich 0,22 Prozent, Deutschland 0,15 Prozent und Kanada 0,18 Prozent des BIP für die Ukraine aus.
Hier die vier Länder, die der Ukraine im Vergleich zu ihrem eigenen BIP am meisten helfen:
An vierter Stelle steht Litauen mit 0,46 Prozent des BIP. Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anušauskas sagte, dass bereits 283 Millionen Euro ausgegeben worden seien. Das Land hat etwa 2,8 Millionen Einwohner, was etwa 100 Euro pro Einwohner entspricht.
Polen nimmt mit 0,5 Prozent des BIP und 3 an Beihilfen (fast 80 Euro pro Einwohner) den dritten Platz ein.
Lettland stellte der Ukraine 0,93 Prozent seines BIP – 320 Millionen Euro – zur Verfügung. Die Bevölkerung des Landes beträgt 1,8 Millionen, das heißt die „Kriegssteuer“ pro Bürger beträgt fast 178 Euro.
Estland ist am großzügigsten. Mit 1,3 Millionen Einwohnern hat es die kleinste Bevölkerung der baltischen Staaten. So ist sein BIP vergleichbar mit dem Lettlands (es wird auf etwa 31 Milliarden Euro geschätzt), aber mehr als zweimal geringer als das von Litauen. Estland ist das erste Land der Welt, dessen Hilfe für die Ukraine die psychologisch wichtige Grenze von einem Prozent überschritten hat. Es gab 340 Millionen Euro aus, was 1,1 Prozent des BIP des Landes entspricht. Pro Einwohner sind es 255 Euro.
[hrsg/russland.NEWS]
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