Weiterbildung und Kino – was treiben Russen in Zeiten des Coronavirus

Weiterbildung und Kino – was treiben Russen in Zeiten des Coronavirus

Was tun die Menschen, wenn sie in Hausquarantäne sitzen oder von zuhause aus arbeiten müssen? Auf Pornoseiten gehen? Das würde man wahrscheinlich am ehesten vermuten, doch zumindest in Russland ist dies nicht der Fall. Die Russen besuchen am ausgiebigsten Videokonferenzdienste und Webseiten für Weiterbildung. Das teilte die Zeitung RBK in Berufung auf Zahlen des IT-Unternehmens SimilarWeb, das sich auf Dienstleistungen im Bereich Web Analytics, Data-Mining und Business Intelligence spezialisiert. Laut SimilarWeb hat vor allem Coursera – eine Plattform für Online-Weiterbildung zugelegt. Am Montag, dem 16. März (ab diesem Tag begannen die meisten Unternehmen, Mitarbeiter per Homeoffice zu beschäftigen), stieg die Anzahl der Besuche gegenüber dem 2. März um das 2,8-fache und gegenüber dem 9. März um das 2,6-fache.

Auch die Nutzung von Skype hat sich fast verdoppelt. Die von der Zeitung Kommersant befragten Streaming-Plattformen bestätigten einen starken Anstieg des Publikums. Allein die täglichen Besuche des größten Online-Kinos Kinpoisk HD sind um mehr als 50 Prozent gewachsen. Beim anderen Anbieter Amediateka stieg die Besucherzahl gegenüber der letzten Woche um 30 Prozent. Der Videokonferenz-Dienst Zoom wird durch den Coronavirus-Ausbruch in Russland auch vermehrt genutzt. Die Besucherzahl ist fast um das Dreifache gestiegen.

Viele Russen berichten, dass sie endlich mehr Zeit mit ihren Familien verbringen und öfter an die frische Luft gehen können. Doch nicht alle sind an die Arbeit mit Homeoffice gewohnt. Was tun, um sich besser zu konzentrieren und nicht ablenken zu lassen? Im russischen Netz gibt es viele praktische Tipps dazu. So schlägt ein Banker, der schon seit mehreren Jahren von zu Hause aus arbeitet, auf gar keinen Fall im Schlafanzug zu bleiben, sondern sich so ordentlich zu kleiden, als würde man ins Büro gehen. Gymnastik und kalte Duschen helfen, sich zu erholen. Und ein guter Mitarbeiter braucht keine Kontrolle von seinem Chef. Egal, ob er im Büro sitzt oder mit Homeoffice arbeitet.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS