US-Medien: Trump mit „unbezwingbaren Hass“ auf die Ukraine© Weißes Haus

US-Medien: Trump mit „unbezwingbaren Hass“ auf die Ukraine

US-Präsident Donald Trump hasste die Ukraine von Beginn seiner Amtszeit an, schreibt die Washington Post unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses. Viele sagten, sie könnten Herrn Trumps „unbezwingbaren Hass“ auf dieses Land niemals erklären.

Nach Ansicht von Beamten der Präsidialverwaltung könnte die negative Haltung mit Informationen über die Unterstützung Kiews für die Demokraten unter der Leitung von Hillary Clinton während des Wahlkampfes 2016 in den USA verbunden sein. „Es gab Vorwürfe, dass sie irgendwie Clintons Wahlzentrale unterstützt hätten. Er hasste die Ukraine einfach“, sagte eine Quelle der Zeitung. Nach Meinung von Trump habe die gesamte ukrainische Führung mit den Demokraten zusammengearbeitet, um seine Präsidentschaftskampagne 2016 zu untergraben. „Sie haben versucht mich runter zu bringen“, schimpfte Trump.

Rudolf Giuliani der Anwalt des US-Präsidenten hatte im September versprochen, Beweise für die Einmischung der Ukraine in die US-Präsidentschaftswahl 2016 zu veröffentlichen. Auch die Zeitung The New York Times schrieb, berichtet dass Donald Trump versucht habe, sich über das Engagement der Ukraine bei Versuchen zur Einmischung in die US-Wahlen 2016 zu informieren.

Im Herbst 2017 sollte Trump den damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroshenko bei den Vereinten Nationen in New York treffen. Zu der Zeit arbeiteten US-Beamte daran, Trump davon zu überzeugen, dass die Ukraine die amerikanische Unterstützung verdient. Trump verzögerte den Verkauf der Waffen monatelang, bis er ihn im Dezember 2017 genehmigte. Die Ukraine sei kein „echtes Land“ und immer ein Teil Russlands gewesen. Außerdem sei das Land „total korrupt“. Für dieses „schlechte Land“ lohne es nicht, Russland zu verärgern.

Seine Skepsis und Abneigung gegen die Ukraine ließen nicht nach, sondern schienen sich im Laufe der Zeit zu vertiefen, sagen US-Beamte, die selbst uneins darüber sind, wie man Trump am besten von der Bedeutung der Ukraine für die US-Politik überzeugen könne. Die Vereinigten Staaten seien verpflichtet, einen schwächeren Verbündeten zu verteidigen. Zusätzlich kämpft die Ukraine für Werte, die wir als grundlegend amerikanisch betrachten.“

Manche fragen sich ob die Verachtung des Präsidenten mit seiner bekannten Abneigung gegen jegliche US-Auslandshilfe zu tun hat – oder mit seinem Zweifel am Nutzen der NATO?

Für Molly Montgomery aus dem Umfeld von Vizepräsident Pence ist es klar, dass Trump für die Ukraine keine Empathie teilt. „In Streitfällen zieht es ihn generell mehr zur mächtigen Partei.“ US-Beamte beschreiben Trumps Einstellung als kurzfristig und transaktionell. Anstatt Verbündete zu suchen, sei Trump immer auf der Suche nach einem Deal.

Seitdem er in einem Telefonat am 25. Juli den ukrainischen Präsidenten gedrängt haben soll, eine Untersuchung der Aktivitäten von Hunter Biden, dem Sohn des ehemaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden, einzuleiten, sieht sich Trump einem Amtsenthebungsverfahren ausgesetzt. „Ich möchte, dass Sie uns einen Gefallen tun“, sagte Trump Selenski laut einer Niederschrift des Anrufs.

Joe Biden könnte bei den Präsidentschaftswahlen 2020 mit Trump konkurrieren. Das US-Repräsentantenhaus hat einen Beschluss angenommen, in dem die Rechtsgrundlage für das Amtsenthebungsverfahren von Donald Trump geprüft werden soll.

„Die ganze Episode ist leider nicht überraschend“, sagt ein hochrangiger US-Beamter und Kenner der US-Ukrainepolitik. „Es ist der Inbegriff impulsiver, eigennütziger Entscheidungen an der Spitze, die die amerikanische Macht untergraben haben.“

Einig sind sich die meisten US-Beamten, dass Trumps Ärger über die Ukraine mit den Wahlen 2016 zusammenhängt und dass die Ukraine für den demütigenden Sturz von Paul Manafort verantwortlich ist, dem ehemaligen Wahlkampfvorsitzenden von Trump. Trumps Hass sei tief verwurzelt, irrational und möglicherweise irreversibel.

Über Putin ließe sich das nicht sagen. Dessen „Hass“ gegen die Ukraine ist flachverwurzelt, rational und bestimmt, zumindest was die Krim angeht, irreversibel.

[hrsg/russland.NEWS]

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