Urteil im Nemzow-Prozess

Im Prozess gegen fünf Verdächtige im Nemzow-Prozess vor dem Militärgericht des Moskauer Bezirks hatte die Jury zuerst kein Urteil fällen können. Die Juroren berieten deshalb über die einzelnen Fragen des Falls erneut.

Gemäß dem Gesetz muss jede der 26 Fragen durch Stimmenmehrheit entschieden werden. Bei Stimmengleichheit muss zugunsten des oder der Angeklagten entschieden werden. Für die Abstimmungen sind keine Fristen gesetzt.

Am Donnerstag gab der Richter Juri Schitnikow den Juroren gemäß der Bestimmung 36 des Obersten Gerichtshofes vom November 2005 erneut drei Stunden zur Beschlussfassung. Gemäß dieser Bestimmung ist der Richter verpflichtet den Juroren diese Zeit zu geben, damit Sie zu einer einstimmigen Entscheidung kommen können.

Danach verkündete er die Entscheidung: „Saur Dadajev ist des Mordes von Nemzow schuldig gesprochen und er verdient keine Gnade.“

Boris Nemzow, ehemaliger Vize-Premierminister unter Präsident Boris Jelzin, Co-Vorsitzender der Partei Parnas und Abgeordneter des Jaroslawler Regionalparlaments, wurde am 27. Februar 2015 in der Innenstadt von Moskau auf der Großen Moskwarezki-Brücke erschossen.
Fünf Personen wurden am 8. März letzten Jahres als Tatverdächtige festgenommen.

Der Mordprozess begann im Oktober 2016, dazu wurden 12 Geschworene und 10 Stellvertreter ernannt.

[hmw/russland.NEWS]

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