Umweltministerium warnt vor Klimakatastrophen in Russland

Das russische Umweltministerium hat einen Bericht erstellt, dem zufolge der durch anthropogene Emissionen von Treibhausgasen verursachte Klimawandel in Russland zu einer Zunahme von Naturkatastrophen, Epidemien und Missernten führen wird. Laut dem Ministerium bedroht die globale Erwärmung Infrastruktureinrichtungen aller Art, berichtet Kommersant.

Der Bericht stellt fest, dass sich das Klima in Russland schneller als in anderen Orten des Planeten verändert, und die durchschnittliche Temperatur um 0,45 Grad Celsius pro Jahrzehnt in der Zeit von 1976 bis 2017 stieg. Als Grund dafür nennt das Ministerium die globalen industriellen Emissionen, die durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum vermehrt verursacht werden.

Von den Folgen des Klimawandels besonders gefährdete Regionen in Russland sind angegeben, ebenso wie die Art des erwarteten Schadens. So wird es in den zentralen und südlichen Regionen Russlands wegen der Hitze zu einem Anstieg der Todesfälle bei älteren Menschen kommen. Waldbrände und brennende Torfmoore werden zu einer Zunahme der Luftverschmutzung führen, die in Verbindung mit hohen Temperaturen zu Atemwegserkrankungen (Asthma, Lungenentzündung, Tuberkulose) führen wird. Darüber hinaus werden Russen häufiger an akuten Darmerkrankungen, Parasiten und gefährlichen Infektionen leiden.

Es wird erwartet, dass die Wasserstände der flachen Flüsse im europäischen Teil Russlands und Südsibiriens abnehmen. Dürren werden häufiger und großflächiger, was der landwirtschaftlichen Produktion einen Schlag versetzen wird. Schädlinge in Waldökosystemen werden sich weiterverbreiten. Zusätzlich wird eine ernste Verringerung der Waldressourcen aufgrund der Zunahme von Bränden befürchtet.

Auch die Folgen des Schmelzens der Permafrostböden sind gravierend. Der normale Betrieb aller Arten von Infrastruktur, einschließlich Straßen, Pipelines, Gebäuden und Fabriken, einschließlich derjenigen, die mit der mineralgewinnenden Industrie in Zusammenhang stehen, ist gestört. Aus diesem Grund kann es zu Umweltverschmutzungen durch Ölprodukte, toxische und sogar radioaktive Substanzen kommen.

Obwohl der Bericht mögliche Maßnahmen zur Verhinderung der Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt, kann das Problem nicht ohne einen globalen Übergang zu erneuerbaren Energiequellen gelöst werden.

Nach Angaben von Rosstat betrug der Anteil der erneuerbaren Energie in Russland im Jahr 2017 nur 0,23 Prozent.

[hub/russland.NEWS]

 

 

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