Umfrage in den USA: Große Mehrheit der republikanischen Wähler glaubt nicht an russische Einmischung in den Wahlkampf 2016

Das leidige Thema der angeblichen Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahl im November 2016 durch russische Kräfte nimmt kein Ende. Anstatt handfeste Beweise auf den Tisch zu bringen, thematisieren die Demokraten und die ihr zugeneigten Medien seit Monaten eine abenteuerliche Geschichte nach der anderen. Im Moment in den Schlagzeilen: Das Treffen zwischen einer russischen Anwältin und einem der Söhne Donald Trumps im Vorfeld der Wahl.

Dabei ist völlig unklar, ob die besagte Frau im Auftrag der russischen Regierung gehandelt hat. Angesichts des Umstandes, dass sie bei dem Gespräch, was von gewissen Medien zuweilen als Hochverrat bezeichnet wird, nur über Belanglosigkeiten berichten konnte und die ganze Nummer dementsprechend nach kurzer Zeit beendet war, ist eine Beteiligung der russischen Regierung praktisch auszuschließen.

Was bereits im Wahlkampf zu erkennen war, setzt sich nach der Amtseinführung Trumps fort und zeigt sich an der vermeintlichen Russland-Affäre: Die Demokraten, welche traditionell als die moderatere außenpolitische Kraft gelten, sind in die Rolle der Falken gerückt und agitieren eiskalt gegen Russland. Die Republikaner dagegen, zu welchen ein solches Verhalten in der Vergangenheit eher gepasst hätte, setzen – abgesehen von alten Schlachtrössern wie etwa John McCain – auf einen pragmatischeren Umgang mit Russland.

Dies zeigt sich auch an der Wählerschaft der Republikaner: Einer repräsentativen Umfrage zufolge, angefertigt durch das den Demokraten nahestehende Meinungsforschungsinstitut Public Policy Polling, glauben 72 Prozent der Wähler Donald Trumps daran, dass es sich bei den Berichten über die vermeintliche Russland-Affäre um Falschnachrichten handelt. Nur 14 Prozent glauben an die Korrektheit der medial verbreiteten Meldungen.

45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Treffen zwischen Trumps Sohn und der russischen Anwältin tatsächlich stattgefunden hat. 24 Prozent zweifeln an einem solchen Treffen; für 32 Prozent ist sicher, dass ein solches Treffen überhaupt nicht stattgefunden hat. Dabei hatten sowohl Präsident Trump als auch sein Sohn das Treffen bestätigt.

Lediglich 24 Prozent der Wähler Trumps wollen eine Untersuchung hinsichtlich der Frage, ob Trumps Team im Wahlkampf mit Russland zusammengearbeitet hat, 64 Prozent lehnen eine solche Untersuchung ab.

Selbst wenn es eine Untersuchung gäbe und dabei herauskäme, dass Trump mit den Russen gemeinsame Sache gemacht hat, befürworten 77 Prozent seiner Anhänger, dass der US-Präsident im Amt bleiben soll. Nur 16 Prozent wären in einem solchen Fall für einen Rücktritt.

An diesen Zahlen verdeutlicht sich, dass bezüglich der „Russland-Affäre“ tiefgreifende Unterschiede der Wahrnehmung zwischen Demokraten und Republikanern existieren und dass die Republikaner die ganze Sache für bedeutend weniger wichtig erachten. So kommentiert schließlich auch der Leiter von Public Policy Polling: „Die Russland-Geschichte scheint keinen sonderlich großen Stellenwert für Donald Trumps politisches Ansehen zu haben. Ein gewichtiger Grund für diesen Umstand liegt darin, dass viele seiner Unterstützer sich einfach weigern, daran zu glauben oder sich dafür zu interessieren“.

Sämtliche Ergebnisse der vom 15. bis 17. Juli mit 836 registrierten Wählern durchgeführte Umfrage finden sich unter http://www.publicpolicypolling.com/pdf/2017/PPP_Release_National_71817.pdf

[JM/russland.NEWS]

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