Ukrainischer GTS-Betreiber kritisiert russisch-ungarischen GasvertragGasleitung Ventil bild © gazprom.de

Ukrainischer GTS-Betreiber kritisiert russisch-ungarischen Gasvertrag

Der Leiter des ukrainischen Gastransportsystem-Betreibers, Serhiy Makohon, hat den am 30. August unterzeichneten langfristigen Gasliefervertrag zwischen Russland und Ungarn kritisiert. Herr Makohon ist überzeugt, dass der Vertrag darauf abzielt, der Ukraine den Gastransit zu entziehen.

„Anstelle der direkten russisch-ukrainisch-ungarischen Route, die Ungarn seit Jahrzehnten ununterbrochen mit Gas versorgt, wird das Gas nun über die russisch-türkisch-bulgarisch-serbisch-ungarische Route geleitet, die viel länger ist… Das endgültige Ziel des Kremls ist es, der Ukraine den Transit trotz der Kosten vollständig zu entziehen, um den politischen und militaristischen Druck auf die Ukraine zu erhöhen“, schrieb Makohon auf Facebook.

Der Leiter des ukrainischen GTS-Betreibers ist der Meinung, dass die Gaslieferungen nach Ungarn über die neue Route teurer sein werden als über die Ukraine. Er glaubt außerdem, dass Gazprom „die Transportkosten im Endpreis des Gases versteckt“ und die EU solle Gazprom zwingen, Gas an den Grenzen der Energiegemeinschaft zu verkaufen, „damit die europäischen Händler ihre eigenen Routen für den weiteren Transport wählen können“.

Am 30. August trafen sich Peter Szijjártó, ungarische Außenminister, und Alexey Miller, Chef von Gazprom, in St. Petersburg und einigten sich auf ein neues langfristiges Abkommen. Es sieht die Lieferung von 4,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr über einen Zeitraum von 15 Jahren vor. Die Unterzeichnung des Dokuments ist für Ende September vorgesehen, die Auslieferung soll am 1. Oktober beginnen.

[hmw/russland.NEWS]

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